Table-Top...the real ones!

Das konnten wir uns bisher gar nicht vorstellen, welch ein Aufwand alleine das Erstellen einer kleinen Straßenlampe ist. Gut, dass du handwerklich so begabt bist und auch so tolle Ideen entwickelst. Auf die Verpackung einer Kopfwehtablette als Lampe wäre ich nie gekommen.
Langsam nicht der Schauplatz Gestalt an!:love:
 
Da muss man wirklich kreativ und zugleich handwerklich geschickt sein(y), um so ein Werk zu planen. Und GEDULDIG.....ich würde wahrscheinlich alles irgendwann genervt durch die Gegend hauen:ROFLMAO:
 
Das Bild ist schon im Kopf… (Teil 3)

Kommen wir zum Schluss!:)
Die Hauptszene ist in ihren Teilen erstellt und aufgebaut. Viel ist nicht mehr zu tun.

Was noch fehlt ist ein passender Hintergrund, der dem Bild mehr Tiefe gibt. Vielleicht einfach etwas künstlerisch tätig werden und „malen“? Ich nehme ein Stück Papiertischdecke (preiswert und in der Größe immer mehr als ausreichend) und etwas Acrylfarbe. Die Straße halbwegs perspektivisch in ihrem Verlauf fortführen, ein paar Häuser an den Seiten andeuten und fertig ist der Hintergrund. Er soll ja nicht zu sehr präsent sein, sondern nur etwas Leere im Hintergrund auffüllen.
IMG_20231103_223929.jpg

Ich kann mir auch vorstellen, das Foto mittels Stacking zu erstellen – so kann ich mittels offener Blende und mehreren Aufnahmen verschiedener Schärfebereiche den Gesamtbereich der Schärfe besser steuern. Die gemalte Straße soll dabei ruhig in der Unschärfe liegen. Natürlich kann man den Schärfeverlauf auch in der Nachbearbeitung noch hinbiegen. Mal sehen, was sich so als beste Lösung ergibt.

Letztlich ergibt sich aber doch nur ein einziges Bild mit recht kleiner Blende (f11) – das reicht für eine angenehme Unschärfe im Hintergrund und der eigentliche Motivteil wird scharf.

Ach ja…und da ist ja noch die kleine Überraschung…die lustige Zugabe zum Bild. Die wird auch gedruckt und bemalt – so richtig sehen werdet ihr sie aber erst im fertigen Bild!

Jetzt muss die ganze Szene noch mit Bewuchs aufgepeppt werden. Es kommen ein paar kleine selbstgebastelte Bäume und Büsche hinzu, die Mauer wird leicht mit Grünzeug überwachsen.
IMG_20231104_112928.jpg

Zum Licht: Auto, Laterne, auch die Telefonzelle und sogar die Fenster im Eckhaus geben etwas Licht ab. Für eine komplette und ausreichend gute Ausleuchtung der Szene reicht es jedoch selbst bei einer längeren Belichtungszeit nicht aus. Da die Aufnahme im abgedunkeltem Zimmer stattfindet (also längere Belichtungszeit) werde ich wohl noch ein wenig Lightpainting einsetzen. Damit kann ich noch Akzente setzen und bestimmte Details besser hervorheben. Dazu nutze ich eine kleine Taschenlampe mit relativ engem Lichtbündel und einer „normalen“ (also von der Lichtfarbe eher warmen!) Glühlampe. Mit recht kurzen, gezielten Beleuchtungen sorge ich für etwas mehr Stimmung im Bild.
IMG_20231104_113003.jpg

Feinarbeit in der Nachbearbeitung ist aber trotzdem noch notwendig: sind Haus und Laterne wirklich gerade? …kleinere Retouchen, Kontrast, Farben, etc…alles muss nochmals geprüft und ggf. angepasst werden.

So…DAS war es dann aber auch (oder habe ich etwas vergessen?).

Nach gut 2 Wochen des Suchens, Bastelns, Fluchens und Freuens: hier gibt es nun das fertige Bild:
Somewhere in England

Nun geht es an den Abbau (der geht schnell) und vieles wird für ein vielleicht späteres, neues Bild eingelagert.

Vielen Dank an Die, die hier ihr Interesse bekundet haben…Feedback tut immer gut!
Ich hoffe, es hat Euch ein wenig Spaß gemacht, mich auf der Reise von der Idee zum fertigen Bild zu begleiten.

Und auch das ist eben Fotografie: ein Bild im Kopf und dann der Versuch es möglichst genau so umzusetzen…und das gilt nicht nur für Table-Top!
 
Zuletzt bearbeitet:
Jetzt bin ich wirklich neugierig auf das fertige Bild! Danke, dass du uns am Entstehungsprozess teilnehmen gelassen hast.(y)
 
Ein Tag am Set (I)

Nach vielen offenen und versteckten Wünschen nach einem erneuten Auftreten der Enten, kann ich nun endlich Gutes verkünden!
Sie sind wieder da!:giggle:

Und das kam so:
Es ist ein launiger Herbsttag und unsere zwei Freunde schlendern durch die City…vor einem Kino bleiben sie stehen und betrachten das Filmplakat des neuen Blockbusters.
Ein Tag am Set

Da kommen schöne Erinnerungen hoch…es ist noch gar nicht so lange her, da waren sie Gast am Set und durften für ein paar Stunden bei den Dreharbeiten zu diesem Film dabei sein. In einer Drehpause konnten sie sogar mit den Darstellern herum albern. Das damals angefertigte Bild von dieser Szene wird ihnen wohl nicht mehr aus dem Gedächtnis gehen.

Naja…soviel zu den Erinnerungen der Enten – die Realität der Erstellung des Fotos war doch deutlich nüchterner:

Es braucht einen großen Tisch, ein paar Wolldecken, eine (möglichst blaue) Mülltüte, ca. 20kg Vogelsand, einen „Blue-Screen“ –Hintergrund und natürlich jede Menge Figuren und Objekte. Viele davon aus dem 3D-Drucker und danach alle handbemalt, einige Figuren aber auch fertig gekauft (aus einer Zeit VOR dem 3D-Drucker).

Als Beleuchtung dient später eine LED-Flächenleuchte mit Einstellung auf ca. 3000°K, die von hinten, oben die Szene beleuchtet. Damit passt das Licht zum späteren, mittels Software eigefügtem Hintergrund.

So ging es los
IMG_20231115_115736_klein_dpixx.jpg
Man sieht die Decken als strukturgebenden Unterbau und die Mülltüte als Schutzschicht gegen den Sand (so lässt er sich später wieder relativ einfach entfernen)
Insgesamt liegen später rund 20kg Sand auf dem Tisch!

…und so sah der Aufbau letztlich aus
IMG_20231115_144846_klein_dpixx.jpg
Etwa 20kg feinster Vogelsand liegen also nun als „Planetenoberfläche“ auf dem Tisch. Die Figuren werden aufgestellt (etwas auf die unterschiedlichen Größen achten und entsprechend in den Vorder-oder Hintergrund rücken), dann nur noch das Licht hinten über die Szene halten und auslösen. Rechts vom Fenster kommt noch eine Art "Grundbeleuchtung"...daher links noch ein Aufheller.

Es waren 5 Probeaufnahmen notwendig – einige Figuren hatten sehr ungünstige Überschneidungen und letztlich erhielt Han Solo den Schirm und die Enten durften mal einen Helm der Storm-Trooper ausprobieren. Es war gerade eine kurze Pause, in der der Kameramann eine Großeinstellung von Darth Vader einstellte.

Nun folgen noch jede Menge Nachbearbeitung (Farben, Kontraste, Dodge & Burn, etc…) und nach wieder etwa 2 Wochen Drucken, malen, suchen & finden kommt man letztlich zum gewünschten (das Bild ist ja schon im Kopf!) Ergebnis!

Dazu aber demnächst mehr…
 
Zuletzt bearbeitet:
Beinahe hätte ich unsere Enten nicht erkannt mit dem Raumfahrthelm und ohne Schirm! Super, dass unsere Enten wieder auf Abenteuertour sind!
Ich freue mich schon auf das fertige Bild.:love:
 
Wow, was eine Arbeit dahinter steckt unglaublich. Ist das wieder Euer Esstisch, den Du für einige Zeit belagerst 😉?
Jep! ...aber wir können noch an anderer Stelle Speisen zu uns nehmen...;)
Und der Aufbau geht recht zügig: in 2-3 Stunden ist der Spuk wieder vorbei. Die meiste Zeit brauchen die Vorbereitungen.
 
Ein Tag am Set (II)

Hier also nun das Ergebnis der letzten 2 Wochen…

Es ist immer wieder schön, wenn sich nach der relativ langen Zeit des Suchens, Druckens, Bastelns und Bemalens wieder ziemlich genau das Bild ergibt, welches sich bereits lange vorher im Kopf festgesetzt hatte.:)
Und es ist mindestens ebenso schön, wenn das geneigte Publikum dann auch das Ergebnis so wertschätzt! Dann hat sich die Arbeit doppelt gelohnt!:giggle:

Hier noch eine Großansicht vom Filmplakat
Filmplakat_klein_dpixx.jpg
Der Hintergrund ist (nach meinen Vorgaben) der KI entsprungen, die Details sind jeweils schnelle Einzelaufnahmen mit dem Smartphone (Qualität reicht hier aus), die leicht bearbeitet in das Gesamtbild eingefügt wurden. Diese Fotos wurden jeweils als eigene Ebenen mit Verlauf am Rand eingefügt. Natürlich noch Schriften auswählen und hinzufügen…sieht für mich ganz gut aus – oder?

Aber noch kurz zum „Erinnerungsbild“ – was gibt es noch zu sagen…?:unsure:
Das eingefügte Hintergrundbild gibt das Licht am Set ja stark vor. Daher halte ich hier eine kleine LED-Flächenleuchte mit einstellbarer Farbtemperatur etwas oberhalb des Blue-Screens, so dass das Licht in etwa genauso kommt, wie das Sonnenlicht des Hintergrundbildes. Somit ergibt sich eine recht glaubwürdige Schattenzeichnung.

Die „Schattenseite“ –also die der Kamera zugewandte Seite- wird noch leicht (partiell) aufgehellt. Die Farben werden noch etwas justiert und es wird mittels „Dodge & Burn“ noch etwas mehr „Stimmung“ hinzugefügt. Bedeutet, dass die Licht/Schatten-Seiten etwas stärker herausgearbeitet werden…macht es halt etwas lebendiger.

Ja...und das ist es nun geworden:
Ein Tag am Set (II)

Das war es mal wieder…aber die Enten sind sicher zur Weihnachtszeit wieder auf dem Bildschirm…;)

Danke für Euer Interesse!:love:
 
Wirklich genial! Was bei Dir so einfach klingt, werde ich in 10 Jahren nicht lernen🤔 . Danke für das "Making of" !!!! Und Vorfreude auf die Weihnachtszeit!
 

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