Das Bild ist schon im Kopf… (Teil 1)
Nach langer Zeit mal wieder ein richtiges Table-Top…so mit viel Basteleien und akribisch gestalteten Details.
Ja…das macht wieder Spaß!
Das fertige Bild ist plötzlich im Kopf und muss jetzt „nur“ noch in eine kleine Szene umgesetzt werden. Ich möchte Euch hier mal an einem solchen Entstehungsprozess teilhaben lassen. Wenn ihr Lust habt, folgt mir einfach auf dem Weg von einer Bildidee bis zum fertigen Bild.
Insgesamt dauert es locker eine mittlere zweistellige Stundenzahl bis zum Ergebnis!
Der reinen Idee folgen Versuche, einzelne Details möglichst preiswert und trotzdem Realistisch um zu setzen, Wartezeiten auf Farb- und Klebetrocknungen und auf den 3D-Drucker (DER hat mir diesmal etwas übel mitgespielt).
Die Szene mit dem kleinen Fiat 500 –in ein Bild hinein montiert- gab die Inspiration: es könnte doch eine Serie mit Modellautos geben…und zwar alle in einem recht typischen Umfeld dargestellt.
Die Isetta (Bilder) gab es dazu ja auch schon einmal…ebenso den Ford GT40 (Bild) und den DeLorean (Bild).
Eine solche Bilderserie würde sicher auch einen netten Kalender abgeben.
Diesmal ist es ein anderer Kleinwagen aus den 60er Jahren. Er soll in einer Straßenszene irgendwo in England auftauchen.
Was brauche ich (mal kurz auf das Bild vor meinem geistigen Auge schauen): Das Auto, eine Straße mit Bordstein, eine Mauer mit Zaun, ein Haus, eine Straßenlaterne und auch eine Telefonzelle als Staffage. Natürlich mit etwas „Begleitgrün“ und ein paar Bäumen und Büschen. …und vielleicht auch noch etwas zum Schmunzeln. Es wird also auf alle Fälle wieder Arbeit für den 3D-Drucker geben.
Fangen wir mal mit was Einfachem an: Straße, Bürgersteig und Mauer. Straße ist schon vorhanden: eine große Platte aus Styrodur, mit dunkler Farbe bepinselt und mit etwas Vogelsand bestreut. Ein bereits vorhandener Bürgersteig ist leider nicht nutzbar, da er für den Maßstab 1/18 erstellt wurde und mein Modell jetzt hat max. 1:24
Die Mauer ist schnell aus Styrodur geschnitzt…noch ein paar Steine angedeutet und dann bemalen.
Der Zaun soll wie altes Gusseisen aussehen…da kommt der Drucker ins Spiel.
Hier ein Bild während dieser Arbeiten:
Es soll eine Szene an einer Straßenecke sein. Man sieht noch die Ecke eines Hauses mit etwas Gesträuch davor… Für das Haus brauche ich Fenster! Also wieder drucken. Aber diesmal streikt der Drucker nach kurzer Zeit: es kommt kein Material mehr aus der Düse und der Druckkopf bewegt sich weiter, gespensterhaft über den angefangenen Druck. Also Abbruch und Neustart.
Nach kurzer Zeit erneut dieser Fehler. Düse verstopft? Mit einer Akupunkturnadel (darf nur max. 0,4mm dick sein) die Düse gereinigt – keine Besserung! Den Transportmechanismus des Filaments abgebaut, zerlegt, gereinigt, zusammengebaut und wieder angebaut. Keine Besserung! Meine Laune lässt stark nach! Letzter Ausweg: Auswechseln der Düse. Vermutlich verstopfen alte, verschmorte (?) Filamentreste zeitweise den Düsenausgang… Zum Wechseln aufheizen, mit Werkzeug vorsichtig ausdrehen und neue Düse einschrauben.
Neuer Druckversuch: das Ergebnis ist ohne Mängel! Puuhhh…jetzt macht es auch wieder mehr Spaß.
Die Fenster sind also auch erledigt. Natürlich müssen die kleinen Kunststoffteile alle noch bemalt werden! Und weil die Fenster später von hinten beleuchtet werden sollen, erhalten sie farbiges Papier als „Fensterglas“.
Für das Haus benötige ich nur die Ecke – mit Wänden in ausreichender Höhe (je nach späterem Bildwinkel /-ausschnitt).
Auch hier kommt ein Reststück Styrodur zum Einsatz. Ich möchte eine Ziegelfassade haben – also müssen die Strukturen in den Dämmstoff gedrückt werden…Fleißarbeit!
Noch Ausschnitte hinter den Fenstern machen, in einer Art von Ziegelrot bemalen, Fenster aufkleben und fertig ist die Hausecke.
Das soll es auch für den ersten Teil gewesen sein…im zweiten Teil geht es unter anderem um eine machbare (und beleuchtbaren!) Straßenlaterne und eine Telefonzelle.
Fortsetzung folgt…