Island - Gletscherlagune - 4 Bildvarianten

lichtjahr21

Well-known member
Hallo zusammen,

zu einer Aufnahme aus Island vom Strand vor der bekannten Gletscherlagune "Jökulsárlón" zeige ich Euch nachfolgend 4 unterschiedliche Bearbeitungen. Vielleicht habt Ihr Lust, die Bilder zu vergleichen und mir ein kleines Feedback zu geben.

Die Aufnahme ist im Dezember 2018 entstanden, kurz vor Sonnenaufgang (wenn mich die Erinnerung nicht trügt ;-), Blickrichtung Südwesten. Es hatte gerade noch geregnet, dann zog der Himmel (kurz) auf, man sieht den Wechsel gut im Bild, rechts ist es noch grau.

Aufnahme mit dem Sigma Art 1.8 14mm, manueller Fokus so eingestellt, dass maximale Schärfe im gesamten Bild möglich ist, deshalb auch Blende 16. 1/5 Sek. Belichtungszeit.
Das Eis sammelt viel Licht und neigt zum "Ausbrennen", so dass ich vorsichtshalber ziemlich abdunkle. Histogramm- und Schärfekontrolle in Aufnahmepausen an einem sicheren Standort, ist zwischendurch zu gefährlich (siehe auch Text zu #1).

Beim Bildschnitt habe ich mich hier jeweils auf 2:3 festgelegt, aber natürlich kann auch das gerne diskutiert werden.

Die Bilder folgen nun als einzelne Artikel.
 
r73001206_v1_800.jpg

#1 ist die Originalaufnahme (unbearbeitetes JPG, nur verkleinert):
An dieser Location herrschen - nicht nur im Winter - schwierige Bedingungen. Man muss vor allem die sehr wilde und wechselhaft Brandung im Auge behalten. Die Kamera ist auf dem Stativ montiert, dessen Beine so wenig wie möglich ausgezogen sind. Ich setze es erst in den Kiessand, wenn die Welle an Kraft verliert und bald zurücklaufen wird. Dabei stehe ich in Gummistiefeln und damit wasserdicht verbundener Hose in dem Strandbereich, wo das Wasser WAHRSCHEINLICH nur maximal hüfthoch werden kann (kein Scherz!).
Zur Horizontausrichtung fehlt die Zeit, ich versuche jeweils so aufzunehmen, dass das Histogramm o.k. ist - das zur Erklärung der "Sichtqualität" der Aufnahme (sicherlich sollte sie etwas heller sein, aber aus dem RAW lässt sich einiges machen).
 
r73001206_v8_800_de.jpg

#2 zeigt die "normale" Bearbeitung aus der RAW-Datei. Die wahren Lichtverhältnisse nach meiner Erinnerung sind sichtbar (das Blau beim Original kommt vom nicht angepassten Weißabgleich).
Das bekannte Blau der Eisblöcke variiert stark, in diesem Fall waren gerade keine sehr deutlich blauen Blöcke in's Bild zu bekommen, das klare Eis nimmt dann die Umgebungsfarben auf.

Der Kondensstreifen kann sicherlich als Störfaktor wahrgenommen werden. Habe mich entschlossen, ihm im Bild eine Funktion zu geben (am Ende folgt eine Version nach Streifenentfernung). Als Eckläufer soll er hier zusätzliche Spannung in's Bild bringen.
 
r73001206_v7_800_de.jpg

#3 ist eine deutlich kontrastreichere Variante. Das ist sicherlich Geschmackssache, aber diese raue Landschaft reizt mich dazu, es auch mal ein wenig "krachen" zu lassen.
 
r73001206_v5_800_de.jpg

#4 zeigt die Szenerie in kontrastreichem Schwarz-Weiß. Das ist auch deshalb eine Variante, weil weder starke Blautöne noch farbiges Sonnenlicht im Eis "eingefangen" waren.
 
r73001206_v6_800_de.jpg

#5 ist eine Variante, die farblich zw. #2 und #3 liegt. Der Kondensstreifen, wurde entfernt, was relativ aufwändig war, weil Himmel und Wolken glaubwürdig restauriert werden mussten ;-).

Viel Spaß beim Vergleichen, bin auf Eure Meinung gespannt.

Weitere Bilder dieser Location:

Viele Grüße
Ralf
 
Zuletzt bearbeitet:
WOW. Beeindruckende Aufnahme !!!
Ich finde Version 3 am besten. Der Kondensstreifen stört überhaupt nicht, finde ich.
Die Eisbrocken wirken (auf allen Bildern) so surreal, weil ich sowas noch nie gesehen habe. Wenn ich das Foto irgendwo im Netz sehen würde, unkommentiert und von einem mir unbekannten Fotografen, würde ich es für eine Fotomontage halten. Liegt aber bestimmt daran, dass ich sowas, wie gesagt, noch nie selbst gesehen habe.
Variante 1 gefällt mir auch sehr gut, könnte aber m.E. einen Tick heller sein. Der Blauton bringt die frühmorgentliche Zeit zum Ausruck.

Und danke für die Beschreibung zur Entstehung des Bildes. Sehr interessant !
 
Die Begeisterung von Daniel kann ich durchaus teilen. Tolles Bild und auch die Bearbeitungen gefallen mir. Der Kondensstreifenwirkt für mich fast wie ein Blitz. Ob er stört muß jeder für sich entscheiden, bzw. für welchen Verwendungszweck das Bild sein soll. Besonders gut gefällt mir, neben Nr. 3, die SW-Variante. Sie hat etwas surreales.

Danke für das Zeigen der Bilder.

LG Eva
 
Hallo Daniel,

vielen Dank!

#1 zeigt aber nicht die Originalfarben, hatte den Weißabgleich nicht angepasst, die Lichtbedingungen wechselten laufend, so dass ich mich auf die RAW-Bearbeitung verlassen hatte.

Viele Güße
Ralf
 
Danke Eva!

Ich denke auch, dass der Kondensstreifen Geschmackssache ist. Wir sehen sie ja laufend und sind sehr daran gewöhnt ... .

Viele Grüße
Ralf
 
Von Deinen Varianten gefällt mir die Nr. 5 ohne Kondensstreifen am Besten....Ist sicher toll, diese Landschaft live zu erleben.
LG Gaby
 
Hallo Ralf,
die Variante # 5 zeigt mir sehr überzeugend eine großartige Landschaft mit einer intakten Natur (y) .
Wenn das Bild auf die Zerstörung der Erde durch den Menschen hinweisen soll, wäre für mich die Alternative # 3 die richtige Wahl.
Gruß
Claus
 
Mein Favorit ist die Variante #2, den Kondensstreifen finde ich nicht störend, der gehört eben dazu. Die S/W Aufnahme finde ich in diesem Zusammenhang nicht ganz so passend, da geht mir zuviel verloren.
 
Vielen Dank für die zahlreichen Kommentare!

Jede Variante hat ihre Anhänger, wobei #5 eindeutig vorn liegt.
Möglicherweise passt der Kondensstreifen ganz gut zur etwas knalligeren #3 und stört in der recht normal anmutenden #5 am meisten.

Weitere Meinungsäußerungen sind herzlich willkommen, nehmt das bitte als Zwischenfazit.

Viele Grüße
Ralf
 

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