Fotografieren von Nichtsichtbarem

scape

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Wie fotografiert man etwas, das man nicht sehen kann? Ich meine nicht Geister oder andere, hochspirituelle Erscheinungen. Dafür gibt es schon die verschiedensten Techniken, die - naja - Ergebnisse zeitigen, über die verschiedene Menschen verschiedener Meinung sind. Ich meine z.B. Wind, aber ohne dessen Wirkungen. Fliegende Blätter, schräg fallender Regen, flatternde Fahnen oder Ähnliches sollten also außen vor bleiben. Ich habe die Idee mit dem Wind schon einmal als Monatsthema in einer Fotogruppe vorgeschlagen: die Reaktionen bestanden aus sekundenlangem und ernsthaftem Nachdenken, kopfschüttelnd gesagtem "So'n Quatsch", bis hin zum - zugegeben - eleganten Überhören. Ich habe schon eine Lösung des Problems gefunden, mit der ich aber nicht wirkiich glücklich bin. Vielleicht hat ja hier jemand eine Idee?
 
Damit Du nicht meinst, auch hier wird Deine Frage "elegant überhört", antworte ich Dir mal. Zugegebenermaßen war meine erste spontane Reaktion "So`n Quatsch" doch dann kam ich ins Nachdenken. Ich muß zugeben, dass mir bislang nichts eingefallen ist, was zur Lösung Deiner Fragestellung führen könnte nachdem Du ja die Darstellung des Windes durch die von ihm verursachten Auswirkungen ausgeschlossen hast. Vielleicht könntest Du ja mal Andeutungen zu deiner Lösung geben, auf die man ggfls. aufbauen kann.
 
Ich war mir sicher, dass ich nicht elegant überhört werde! Aber mit einem so schnellen Kommentar hatte ich nicht gerechnet.
Also zu meiner Lösung:
Was man nicht fotografieren kann, fotografiert man eben nicht. Allerdings sind wir beim Fotografieren oft damit beschäftigt, die Aufmerksamkeit des Betrachters / der Betrachterin zu lenken, zu leiten, ohne dass davon viel ins Bewusstsein dringt. Davon gehe ich aus, von einem Spiel mit deutlichen Assoziationen.
Das war hoffentlch nicht zuviel der Andeutungen, ich möchte niemandes Gedanken eine Richtung nahelegen...
 
Entschuldige aber Dein Ansatz "Was man nicht fotografieren kann, fotografiert man eben nicht." ist mir zu negativ. Meine Lösung geht eher in die Richtung "Man kann alles fotografieren nur kann man nicht alles, was man fotografiert hat, sehen." Vereinfacht ausgedrückt: Ich kann durchaus, z.B. vor einem grauen Himmel (ohne fliegende Blätter, schräg fallendem Regen, flatternden Fahnen oder Ähnlichem) eine Windböe fotografieren, die anschließend auf dem Bild vorhanden ist (weil ich sie ja fotografiert habe). Die Schwierigkeit besteht nun darin, die Windböe, die auf dem Foto zweifellos vorhanden ist, zu sehen (Du wirst bemerkt haben, dass ich ausdrücklich nicht gesagt habe: "die auf dem Bild abgebildet ist"). Also kommt man jetzt zur weiteren Schwierigkeit der Lösung, die darin besteht, einen Betrachter des Fotos davon zu überzeugen, dass man eine Windböe fotografiert hat, die sich auf dem Foto befindet. An diesem Teil der Lösung arbeite ich noch ;)


+
 
Ihr habt hier schon ein "komisches" Thema angefangen:unsure:
Warum sollte ich etwas fotografieren , das man gar nicht fotografieren kann???
Schließlich ist für mich Wind ein "empfinden" das ich fotografisch wirklich nur mit wehenden Fahnen etc. darstellen kann!!!
Ich kann auch eine "Gänsehaut" fotografieren, dann habe ich aber auch nur die Auswirkungen vom Wind!!??
Wobei "Gänsehaut" auch ohne Wind entstehen kann!
Alles in allem finde ich es reizvoller Dinge wie z.B. Wind in Form der Folgen (Segel, Herbstlaub, fliegende Dachziegel etc.) darzustellen als anders! mir fällt absolut nichts ein wie man den Wind darstellen könnte:unsure::unsure:
Bin auf die hoffentlich irgendwann mal folgende Auflösung des Rätsel`s sehr gespannt!!!
 
Also Rauch im Wind zählt z.B. auch nicht zu dem gesuchten Effekt, oder ?
Ich finde die Idee interessant, auch wenn ich keine Vorstellung davon habe außer die Sachen wie Fahnen etc. oder z.B. ein drehendes Windrat.
 
Huiiii, jetzt sind wir schon bei "philosophischer Fotografie"!
@ Burkhard: Stimmt, "Was man nicht fotografieren kann, fotografiert man eben nicht." war recht flapsig formuliert. Deine Korrektur "... nur kann man nicht alles, was man fotografiert, sehen" Ist freundlich formuliert und trifft voll ins Schwarze. Des Pudels Kern muss ganz in der Nähe sein!

@ Robert: Ich gebe dir recht, Wind ist auch für mich "empfinden". Genau deshalb geht es mir darum, die Empfindung von Wind zu vermitteln, ohne die bekannten Umwege von Segeln, Fahnen, Blättern, Dachziegeln (echt jetzt?!)

@ Daniel: Die Idee mit dem Rauch ist ausgezeichnet, sie führt meinem Gefühl nach in die richtige Richtung. Ein Freund (der nicht fotografiert sondern drechselt) gab mir den Tipp, den Wind durch Kontrast darzustellen: ein Objekt, das durch Wind beeinfliusst wird neben einem recht ähnlichen, dass durch den Wind NICHT beeinflusst wird. Z. B. ein Windrad mit stllstehendem Rotor neben einem sich drehenden.
 
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@ Daniel: Die Idee mit dem Rauch ist ausgezeichnet, sie führt meinem Gefühl nach in die richtige Richtung. Ein Freund (der nicht fotografiert sondern drechselt) gab mir den Tipp, den Wind durch Kontrast darzustellen: ein Objekt, das durch Wind beeinfliusst wird neben einem recht ähnlichen, dass durch den Wind NICHT beeinflusst wird. Z. B. ein Windrad mit stllstehendem Rotor neben einem sich drehenden.
Ob ich den Wind durch Fahnen, sich bewegende Teile wie Rotoren, sich bewegende Äste, Laub, Rauch oder Ähnliches, darstelle oder durch Gegenüberstellung von sich bewegenden Objekten gegen sich nicht bewegenden Objekten, ist für mich das Gleiche. Denn in jedem Fall brauche ich ein Hilfsmittel um den Wind darzustellen. Was ich nicht sehen kann, sondern nur die Auswirkungen davon, kann ich nicht zweidimensional abbilden, so dass es auch jemand anders sieht. Ich kann es zwar fotografieren, aber es ist, wie es nun mal seine Natur ist, nicht sichtbar.
 
Ob ich den Wind durch Fahnen, sich bewegende Teile wie Rotoren, sich bewegende Äste, Laub, Rauch oder Ähnliches, darstelle oder durch Gegenüberstellung von sich bewegenden Objekten gegen sich nicht bewegenden Objekten, ist für mich das Gleiche. Denn in jedem Fall brauche ich ein Hilfsmittel um den Wind darzustellen. Was ich nicht sehen kann, sondern nur die Auswirkungen davon, kann ich nicht zweidimensional abbilden, so dass es auch jemand anders sieht. Ich kann es zwar fotografieren, aber es ist, wie es nun mal seine Natur ist, nicht sichtbar.
Genau so sehe ich das auch
 
Ob ich den Wind durch Fahnen, sich bewegende Teile wie Rotoren, sich bewegende Äste, Laub, Rauch oder Ähnliches, darstelle oder durch Gegenüberstellung von sich bewegenden Objekten gegen sich nicht bewegenden Objekten, ist für mich das Gleiche. Denn in jedem Fall brauche ich ein Hilfsmittel um den Wind darzustellen. Was ich nicht sehen kann, sondern nur die Auswirkungen davon, kann ich nicht zweidimensional abbilden, so dass es auch jemand anders sieht. Ich kann es zwar fotografieren, aber es ist, wie es nun mal seine Natur ist, nicht sichtbar.
(y)
 
Ich meine auch, dass etwas Nichtsichtbares mit den Augen, mit der Kamera, zweidimensional nicht darstellbar ist. Also muss es der Wahrnehmung anders zugänglich gemacht werden: meine Idee ist, der Berachterin / dem Betrachter eines Bildes genau das Gefühl bzw. die Assoziation zu vermitteln, die vom Fotografen gewollt ist (in meinem Beispiel Wind).
Am wichtigsten ist mir dabei aber eigentlich die Herausforderung, ein neues Problem zu lösen und auf diese Weise der geliebten Tätigkeit (dem Fotografieren) neue Impulse zu geben!
P. S. : Ich kann nicht immer gleich antworten, ich habe z. Zt. ein Baby bei mir zu Hause, das gerade seine körperliche Beweglichkeit entdeckt. Der Kleine braucht des Öfteren meine ganze Aufmerksamkeit...
 
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Ob ich den Wind durch Fahnen, sich bewegende Teile wie Rotoren, sich bewegende Äste, Laub, Rauch oder Ähnliches, darstelle oder durch Gegenüberstellung von sich bewegenden Objekten gegen sich nicht bewegenden Objekten, ist für mich das Gleiche. Denn in jedem Fall brauche ich ein Hilfsmittel um den Wind darzustellen. Was ich nicht sehen kann, sondern nur die Auswirkungen davon, kann ich nicht zweidimensional abbilden, so dass es auch jemand anders sieht. Ich kann es zwar fotografieren, aber es ist, wie es nun mal seine Natur ist, nicht sichtbar.
Anders kann ich es auch nicht sehen.
Ähnlich ist es wohl auch bei weiteren (abstrakten) Begriffen wie Wärme oder Liebe. Wir wissen, sie sind da, können sie aber nur mit "Hilfsmitteln" Anderen sozusagen "zeigen".
Aber auch das ist eine wunderbare Herausforderung - es lohnt!
 
Spannendes Thema...
Ich habe seit längerem das Projekt 'Zeit' in Arbeit. Aber zu mehr als ein paar Composings mit Uhren hab ich's noch nicht gebracht.
Töne sind auch ein Thema.
Das lässt sich wohl nur über einen philosophischen Ansatz lösen. Da muss ich noch etwas länger drauf rumdenken....
 
Eine Portion Konfetti in den Wind werfen und auf den Auslöser drücken, alles was nicht
Bunt ist, ist der Wind ;-).
Ausgezeichneter Ansatz! Zum Totlachen :ROFLMAO: und genau deshalb führt er weiter!

@Ray: Ich habe auch mit fliegendem Herbstlaub angefangen, sich bewegende Äste und sich drehende Windräder fotografiert.
Alles sichtbare Auswirkungen, die Feinheiten und das eigentlich Unsichtbare kommen hoffentlich später dazu. Wichtig ist es, anzufangen. -
- Hm. - Welche Töne macht eigentlich der Wind?
 
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Betina hat den Begriff Wärme ins Spiel gebracht.
Die kann man sichtbar machen mit einer Wärmebildkamera.
Ob es jetzt um schlecht gedämmte Häuser oder die Suche nach Menschen geht, ist dabei ....
 
Ich habe das so verstanden, dass sie menschllche Wärme meint, Gefühle, vor denen auch eine Wärmebildkamera kapituliert...
Eigentlich habe ich beides gemeint.
Auch die physikalische Wärme kann nur auf dem Umweg über Wärmebildkameras "sichtbar" gemacht werden.
Mein Auge kann sie nicht erkennen, sondern nur die Reaktion, die sie auslöst.
 

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