Astrofotografie

Hallo Thomas,

habe Deine mehrteilige Anleitung gerade noch einmal in Ruhe studiert. Bin weiterhin sehr begeistert davon, Du hast da viel Arbeit reingesteckt.

An einer Stelle würde ich mich gern vergewissern, ob ich sie richtig verstehe:

Du schreibst: "Der programmierbare Fernauslöser wird auf eine Serie von 20 Bildern mit jeweils 15 Sekunden eingestellt. ... und 20 Bilder reichen vom fast linken Sensorrand bis zum rechten – dann muss wieder auf Anfang justiert werden."

Ich habe es so verstanden, dass die Kamera den Sensor so bewegt, dass z.B. der Nebel immer an der gleichen Stelle des Sonsors bleibt (wozu der Astrotracker benötigt wird, der in Deiner Kamera vorh. ist).
Die Bilderserie machst Du deswegen, um genügend Licht "einzusammeln", was mit einer einzelnen Aufnahme nicht möglich wäre. Die Aufnahmen werden am Ende verrechnet, für den von Dir gezeigten Bildausschnitt muss dann stark gecropt werden.
Habe ich es so richtig verstanden oder habe ich vielleicht etwas überlesen und liege deswegen falsch ?

Viele Grüße
Ralf
 
Hallo Ralf,
richtig verstanden...
Während einer Aufnahme (also z.B. die 15s lang) führt der Sensor nach. Das kann er ja bis er an seiner (mechanischen) Begrenzung angekommen ist. Diese Grenze habe ich noch nicht genau herausgefunden...da ist sicher noch einiges an Luft. Hängt aber auch von der Kalibrierung ab - ähnlich wie genau man eine "normale" Nachführung einnordet, so kann auch diese Nachführung nach mehr oder weniger Zeit Abweichungen bringen - und damit eben wieder Strichspuren.
Da die Optik aber fest steht, muss ich die ja auch wieder mal in eine "Ausgangsposition" bringen - bei einer "normalen" Nachführung wird ja die gesamte Optik bewegt und nachgeführt! Das Motiv läuft sonst aus dem Bildfeld.
Das Croppen kommt tlw. durch das Stacken: durch die unterschiedliche Lage des Motivs auf den einzelnen Bildern schneidet das Programm bereits was weg. Wobei es bei den Programmen hierbei unterschiedliche Vorgehensweisen gibt...dazu schreibe ich aber auch noch was, wenn es um die Nachbearbeitung der Bilder geht. :)
 
Zuletzt bearbeitet:
...nach längerer Pause, geht s nun auch mit diesem Beitrag weiter.
Das Wetter war gut in den letzten Tagen und ich möchte Euch an meinen aktuellen Erlebnissen rund um die Astrofotografie teilhaben lassen...;)


6. Eine kalte Nacht mit Tücken

Bisher habe ich ja fast nur „Deep-Space“-Objekte fotografiert.
Also in meinem Fall waren das vorwiegend schwachleuchtende Gasnebel oder Galaxien.
Hierfür ist ein mittleres (bis längeres) Teleobjektiv die richtige Wahl. Allerdings gelingen solche Aufnahmen, aufgrund der notwendigen längeren Belichtungszeiten und der Erddrehung, auch nur, wenn entweder die Kamera mitgeführt wird (Stichwort „Montierung“ mit Nachführung) oder wenn die Kamera einen entsprechend beweglichen Sensor hat- also eine quasi eingebaute Nachführung gegen die Erddrehung…wie bei meiner Pentax K1. Ansonsten werden bei Aufnahmen mit langen Brennweiten die Sterne schnell zu Strichen.
Zudem ist es hierbei sinnvoll mehrere Aufnahmen anzufertigen und diese dann mittels eines spezialisierten Programms miteinander verrechnen zu lassen (Stichwort „Stacking“). Das ergibt durch die dadurch verlängerte gesamte Belichtungszeit im Endeffekt eine bessere Darstellung der Objekte.

Eine ganz andere Kategorie sind Weitwinkelaufnahmen des nächtlichen Himmels. Hierfür ist in der Regel keine Nachführung erfoderlich. Je nach Brennweite (je kleiner die Brennweite ist, je kleiner wird auch der Winkel mit dem sich die Sterne „verschieben“!
Dadurch entstehen Strichspuren erst sehr viel später) und Sensorgröße (verändert ja den Aufnahmewinkel durch „scheinbare“ Veränderung der Brennweite) schafft man bis zu rund 30s – das reicht meist schon aus – wenn nicht, sind auch hierbei mehrere Belichtungen möglich.

Mit Weitwinkelobjektiven lassen sich entweder größere Abschnitte des nächtlichen Himmels einfangen oder auch ggf. Ausschnitte daraus anfertigen. Oberhalb von 24mm (bezogen auf 35mm Vollformat!) lassen sich Sternbilder sehr schön ablichten.
Mit Brennweiten um 14-17mm (oder kürzer) wird es dann auch z.B. für Übersichtsaufnahmen der Milchstraße interessant.

Milchstraße…was für ein magischer Begriff – zumindest für mich.
Er verbindet die Weite des Universums, die Winzigkeit unserer eigenen Realität und allgemein die Faszination, die von der Astronomie ausgeht.

In unseren lichtverschmutzten Städten sind kaum noch Sterne zu sehen, geschweige denn der grandiose Anblick der Milchstraße. Wie aber kommt man nun zu einem dieser faszinierenden Fotos, die man oft im Internet oder im Fernsehen sieht? Nun, man muss sich auf den Weg zu einem deutlich dunkleren Ort machen. Und solche Orte gibt es noch – auch in Deutschland!

Ich habe zu Beginn dieses Beitrags ja bereits von Lichtverschmutzung und der Einteilung von Himmelshelligkeiten in Klassen gesprochen. Diese sogenannten „Bortle“-Klassen reichen von deutlich lichtverschmutzten Großstädten (Frankfurt, München, Hamburg, Berlin,…) bis zu absolut dunklen Orten auf der Welt (die es bei uns allerdings nicht gibt). Es gibt hierzu Übersichtskarten (z.B. "Dark Site Finder") bei denen ein entsprechend farbiges Overlay über normale Landkarten gelegt ist. So lassen sich weltweit geeignete Aufnahmestandorte gut finden.

Ich wollte nun auch endlich mal die Milchstraße ablichten! Also mittels Darksitefinder gesucht und mich dann für die Eifel entschieden. Nicht zu weit entfernt und stellenweise schon richtig dunkel. In der Eifel gibt es einen von mehreren „Sternenparks“ in Deutschland. Das sind „zertifizierte“ Gegenden, in denen meist aktiv für eine dunkle Nacht gearbeitet wird. (Stichwort „Lichtmanagament“). Die Gemeinde Hellenthal z.B. schaltet ab Mitternacht die komplette Straßenbeleuchtung aus!

Der Ort ist also gefunden - jetzt fehlt noch der passende Zeitpunkt! In den ersten drei Monaten dieses Jahres war der Himmel entweder ständig wolkenverhangen oder es war mal klar, aber sehr windig (was bei Langzeitbelichtungen durchaus zu „Verwacklern“ führen kann!).

Auch hier hilft das Internet: Die Seite "Clearoutside" ist eine hierfür perfekte Hilfe!
Oben einfach über Postleitzahl den Ort suchen, oder auch die Koordinaten eingeben...
Über den „normalen“ Wetterbericht (für einen auswählbaren, speziellen Ort!) hinaus, gibt es Hinweise zu Bewölkungen (sogar für die Schichten hoch, mittel, tief…), Luftfeuchte (zu hohe Feuchte bringt leicht Schlieren, bzw. Unschärfen ins Bild), Temperatur und Taupunkt (beschlägt die Optik vielleicht sehr schnell?) und natürlich auch Angaben zu Sonnen und Mond Auf- und Untergangszeiten. Also hier nachgeschaut und spontan die Nacht vom 22. Auf den 23. April ausgewählt. Neumond, trocken, nicht zu kalt, keine Bewölkung, wenig Wind…perfekt!

Was will ich fotografieren? Klar…die Milchstraße! Also Weitwinkel! Ich wähle das 15-30mm f2.8 – schön scharf und auch noch etwas flexibel bei der Brennweite. Vielleicht noch ein Fisheye für APS-C mit einpacken? Warum nicht…die K1 kann ich auf APS-C Format umschalten, so gibt es auch keine Vignettierung. Vielleicht bringt das Fisheye ja nette Effekte…

Naja…wenn ich schon in dunklen Gegenden unterwegs bin – warum nicht noch eine Telebrennweite mit einpacken. So ist man für evtl. mögliche Aufnahmen von Nebeln gerüstet.

Kamera mit Speicherkarten, Ersatzakku, Smartphone mit nützlichen Apps (beides vollgeladen! Für die Apps siehe bitte in den bisherigen Beiträgen zu diesem Thema nach), Stirnlampe, Fernauslöser, Stativ, Taschenlampe und etwas zu Essen und Trinken…an alles gedacht? Dann noch etwas wärmere Sachen anziehen, festes Schuhwerk und es kann losgehen…

Um 22 Uhr ist es dann soweit…Abfahrt Richtung Eifel! Geplante Fahrtzeit sind knappe 2 Stunden – ich werde also gegen Mitternacht eintreffen. Dann habe ich rund 4 Stunden Zeit für meine Aufnahmen…denn zur Zeit endet kurz nach 4Uhr die „astronomische Nacht“ und es wird langsam wieder heller…

Nach kurzer Fahrzeit beginnen aber schon die ersten Probleme…mein älteres Navi (mit Saugfußhalterung) will partout nicht mehr an der Scheibe halten und poltert herunter. Na gut…dann liegt es halt auf dem Beifahrersitz und erzählt mir nur noch, wo es langgeht. Leider „nuschelt“ die Dame nun in die Polster und ist etwas schwer zu verstehen…also Radio aus – geht! Ich bin noch ein gutes Stück vom ersten Ziel entfernt (ich hatte mir mehrere Aufnahmestandorte ausgesucht), da streikt der Akku des Navigationsgerätes! Oh…scheinbar wurde er nicht geladen, weil meine Bordsteckdose außer Funktion ist – na prima!

Ich streiche in Gedanken also schon mal die weiteren Ziele und suche mir einen halbwegs netten Standort in der Nähe. Zum Glück bin ich bereits in den dunklen Bereichen der Eifel angekommen.



Fortsetzung folgt…;) ...diesmal sofort , weil ich nach wie vor leider nur 10.000 Zeichen schreiben darf...:rolleyes:
 
...es geht also direkt weiter...

Ein wenig muss ich noch „ins Grüne“ (wobei man Farben bei der Dunkelheit ja nun nicht wirklich erkennt) wandern – mit der Stirnlampe kein Problem. Als ich mich von der Straße entfernt habe, die Lampe auf „Rotlicht“ geschaltet ist und sich nach einiger Zeit meine Augen an die Dunkelheit gewöhnt haben, bin ich schier überwältigt! Diese Vielzahl an Sternen habe ich (als „Stadtkind“) schon seit vielen Jahren nicht mehr gesehen! Das bringt allerdings schon wieder ein weiteres Problem mit sich: ich finde mich gar nicht mehr zurecht am Himmel! Bisher waren die Handvoll Sterne für mich eine Art Leitfaden – auch zu Deep-Sky-Objekten. Nun verschwinden „meine“ Sterne inmitten von tausenden anderer Lichtpunkte!

Aber jetzt erst einmal auf die Milchstraße konzentrieren! Ja wo ist sie denn…? Hmmm…also was man so auf den üblichen Fotos von unserer Galaxie sieht, ist hier jedenfalls nicht zu sehen. Kein buntes, leuchtendes Band, welches sich über das Firmament spannt…eigentlich „nur“ eine leichte Häufung von Sternen mit ein paar undeutlichen Strukturen. Also wird es ähnlich, wie bei den Nebeln (oder wie früher in analogen Zeiten): man sieht das Ergebnis eigentlich erst NACH der Entwicklung (Bearbeitung)! Hoffe ich mal…

Ich plane mehrere Einzelaufnahmen der Milchstraße und dazu noch Panoramaaufnahmen, um den gesamten Bogen in ein Bild zu bekommen. Tja…leider ist der Aufnahmestandort offenbar nicht gerade einer der landschaftlichen Highlights der Eifelregion…

Ich habe aber jetzt auch keine Lust „ins Blaue“ (was ja eher ein „Schwarz“ wäre) hinein zu fahren und was Nettes zu finden…lieber erst einmal ein paar Aufnahmen machen! Also Stativ aufgestellt, Kamera einschalten, manueller Modus, „Bulb“ (also Langzeitbelichtung), möglichst offene Blende (ggf. etwas schließen, um die Schärfe zu erhöhen) und die ISO auf 1600 (guter Anfangswert). Bei der K1 muss ich jetzt noch den Astrotracer kalibrieren (das ist die Elektronik, die den Sensor nachführt!). Dazu wird die Kamera mit eingeschaltetem GPS in drei Achsen gedreht. Dadurch erhält die Kamera Informationen zum genauen Standort und die Kamera weiß anschließend (hoffentlich) auch in welche Richtung und mit welchem Höhenwinkel die Kamera ausgerichtet ist. Zusammen mit der Brennweite kann dann der Sensor genau in die der Erddrehung entgegengesetzte Richtung bewegt werden (zumindest für eine gewisse Zeit).

Nebenbei bemerkt ist diese Kalibrierung zwar recht einfach zu bewerkstelligen, aber manchmal habe ich es leider wohl doch nicht so genau getroffen…ich habe bei einigen Bildern leider auch Striche erhalten. Zwischendurch lieber mal ein Probefoto mehr machen…aber aus Fehlern kann man ja auch lernen. Und ich lerne, dass ich oft einfach nicht konzentriert genug bin...

Zum Objektiv noch ein Satz: wirklich ein schönes Teil, aber bei den Sternen sind die Randsterne doch kräftig verzeichnet. Das ist manchen Weitwinkelobjektiven zu eigen, es gibt da aber auch Kandidaten, die das besser können. Fällt im „normalen“ Bild nicht oder kaum auf, aber wenn man nur helle Punkte auf dunklem Grund hat…naja…

Jetzt muss scharfgestellt werden…am besten geht es mittels LV (LiveView), Lupe und einem hellen Stern: hellen Stern im LV anvisieren, Lupe auf 100% und nun die Entfernungseinstellung drehen, bis der Stern möglichst klein dargestellt wird. Fernauslöser angeschlossen (entweder nur zum Öffnen und Schließen des Verschlusses oder je nach Möglichkeiten auch zur Einstellung der Belichtungszeit)…Testaufnahme mit 30s! Passt schon ganz gut…auf die Sekunde kommt es hier nicht an. Ich stelle den Kamerabildschirm auf „Nachtmodus“…dann stellt er Bilder und Informationen nur noch in dezentem Rot dar und nimmt mir mit hellem, weißen Licht nicht die „Nachtsicht“. Schön, dass die Pentax-Ingenieure an solche netten „Kleinigkeiten“ gedacht haben…

Tja…und dann mache ich halt Aufnahmen…und vergesse etwas Wichtiges: die Pentax gleicht ja die Erddrehung aus…das bedeutet aber auch, dass die Landschaft im Vordergrund auch leicht „gedreht“ wird und dadurch unscharf wird! Das bemerke ich natürlich erst zu Hause…

Gottseidank ist das bei der „Landschaft“ hier kein wirkliches Problem…meist belasse ich es eh bei schwarzen Scherenschnitten, um dem Bild nur etwas Bodenhaftung zu geben. Sehenswerte Landschaft ist an diesem Standort gerade nicht so sehr viel vorhanden.

IMGP2468_klein.jpg
24mm / f3.5 / 113s / ISO 1600

Ich stehe also in der dunklen (und lausig kalten! Temperatur knapp über Null!) Eifel und fotografiere…und schaue immer wieder in dieses Meer von Lichtpunkten über mir…

DA! Sternschnuppen! Passenderweise ist gerade auch der Höhepunkt der Meteorschauer der „Lyriden“. Im Bereich des fünfthellsten Sterns am Himmel –des Sterns Wega- liegt der Ursprung dieser kleinen Himmelskörper. Wega steht passenderweise schon recht hoch am südöstlichen Himmel (etwas über dem band der Milchstraße) und alle paar Minuten erscheinen mehrere dieser schnellen, hellen und kurzen Lichtstreife...also schnell was wünschen!

Eine andere Lichterscheinung ist nicht so toll: Flugzeuge! Auch bei dem derzeit verminderten Flugverkehr…es wundert mich doch, dass auch nach Mitternacht noch so viel Betrieb am Himmel ist. Immer wieder durchschneidet eine „Blinke-Leuchtspur“ meine Bilder. Will ich nicht (auch nicht retuschieren) – also nochmal! Noch mehr als Flugzeuge sieht man Satelliten über den Zenit sausen: teilweise reihen sich direkt mehrere in geringem Abstand hintereinander. Ab und zu fährt noch ein LKW über die in der Ferne liegende Landstraße…die Geräusche sind stark gedämpft, aber die Lichter sieht man trotzdem noch gut. Hinter mir höre ich leise Glocken und ein verhaltenes „Määhhh“…offenbar ist eine Schafherde in der Nähe. Die Lichter am Horizont sind tlw. Immer noch recht hell und im Westen blinken rote Flugsicherungsleuchten an (vermutlich) hohen Windrädern im Takt.

In Gedanken sehe ich mich bereits bei der Wiederholung dieser Tour – nur in einer wärmeren Nacht…und an einem Ort mit ansprechender Landschaft. Das ist halt das Problem bei der Planung: eigentlich müsste man schon vorher die besten Standorte auskundschaften – und das bitte bei Tageslicht!

Fortsetzung folgt…
 
...und wieder geht es weiter...

Mittlerweile ist es schon nach 3Uhr und das Zentrum der Milchstraße steigt über den Horizont hoch. Hier sind nicht nur viele Sterne zu sehen, sondern hier sind auch viele der in unserer Galaxie vorkommenden Dunkelwolken und andere, leuchtende Strukturen. Und ich erinnere mich daran, noch eine „Wunschaufnahme“ machen zu wollen: die Milchstraße mit mir zusammen auf einem Bild. So etwas habe ich mal irgendwo im Internet gesehen, gefiel mir gut…also ausprobieren.

Ich löse die Kamera aus und gehe in einigen Metern Entfernung ins Bild hinein. Meine Stirnlampe habe ich schon vorher von rotem auf weißes Licht umgestellt – einschalten und nach oben zur Milchstraße schauen. So bleibe ich für Sekunden stehen. Dann Lampe aus und das Ergebnis anschauen…passt eigentlich schon auf Anhieb! Man erkennt mich zwar nicht (nur Silhouette, aber das ist auch besser so!) aber die Landschaft bekommt etwas Licht ab und ich kann mir das Endergebnis schon gut vorstellen. Man sieht natürlich keinen Lichtstrahl – der wird später in der Nachbearbeitung noch hinzugefügt.

IMGP2478_klein1.jpg Anhang anzeigen 9505
15mm / f3.5 / 50s / ISO 1600

Aber auch in der schon wirklich dunklen Eifel leuchtet der Horizont doch noch ganz erheblich!
Diese enorme Helligkeit kommt natürlich auch von der Langzeitbelichtung. Vielleicht versuche ich auch bei diesen Aufnahmen beim nächsten mal kürzere Belichtungszeiten und ein Stacking mehrerer Bilder. Hier waren es jeweils nur Einzelaufnahmen.

Es geht auf 4 Uhr morgens und ich mache mich auf den Rückweg zum Auto. Unterwegs mache ich aber noch ein paar Aufnahmen…hier können ein paar Bäume als Silhouetten das Bild auflockern. Die Rückfahrt gelingt auch ohne Navi gut (also doch noch nicht ganz so verkalkt) und ich bin kurz nach 6 wieder zu H ause. Jetzt doch neugierig, schnell noch die Bilder herunterladen und kurz durchschauen. Insgesamt sind es 132 Aufnahmen geworden…eine gute Handvoll soll dann später davon übrig bleiben.

Fazit: es hat Spaß gemacht, ich habe vieles falsch gemacht (Dinge, die ich eigentlich weiß, aber im entscheidenden Moment einfach ausgeblendet habe), aber auch einiges richtig. Und das macht mich etwas glücklich…meine ersten Aufnahmen der Milchstraße!

Es wird nicht mein letzter Ausflug in die dunkle Nacht gewesen sein…

Ich hoffe, Euch nicht zu sehr gelangweilt zu haben und bedanke mich für das Interesse!
...und beim nächsten mal gibt es dann aber bestimmt was zur Bearbeitung der Aufnahmen.

Fortsetzung folgt... (diesmal aber erst später!);)
 
Zuletzt bearbeitet:
Vielen Dank für Deine Mühen mit diesem sehr guten umfangreichen Artikel!

Das Thema Lichtverschmutzung ist wirklich bei der Nachtfotografie allgegenwärtig. Auch auf Reisen begegnet es uns überall.

Da Du schreibst, dass der Geländeteil der Bilder sowieso als Silhoutte abgebildet wird (was ich genau so sehe), habe ich überlegt, ob ein (weicher) Verlaufsfilter mit der dunklen Seite nach unten den Lichtstreifen ein wenig lindern könnte. Auch eine Reverse-Variante, bei der die Abdunklung genau über dem Lichtstreifen liegt, wäre zu überlegen. Aber natürlich führt das auch dazu, dass es am unteren Bildrand, wo schon das wenigste Licht ist, noch finsterer wird.
Habe es auch noch nicht probiert, es ist nur mal so in's Unreine gedacht.

Viele Grüße
Ralf
 
Herzlichen Dank für deinen Bericht. Da merkt man erst wieviel Aufwand hinter so einem Bild stecken kann.(y)
 
Ich finde Deinen Einsatz unglaublich und dann auch noch dieser ausführliche Bericht darüber! Toll!???
LG Ursula
 
Vielen Dank für Deine Mühen mit diesem sehr guten umfangreichen Artikel!
Da Du schreibst, dass der Geländeteil der Bilder sowieso als Silhoutte abgebildet wird (was ich genau so sehe), habe ich überlegt, ob ein (weicher) Verlaufsfilter mit der dunklen Seite nach unten den Lichtstreifen ein wenig lindern könnte. Auch eine Reverse-Variante, bei der die Abdunklung genau über dem Lichtstreifen liegt, wäre zu überlegen. Aber natürlich führt das auch dazu, dass es am unteren Bildrand, wo schon das wenigste Licht ist, noch finsterer wird.
Habe es auch noch nicht probiert, es ist nur mal so in's Unreine gedacht.
Danke Ralf!:)
Bei den Filtern bin ich noch seeehr am Anfang! Reverse wäre eine Idee...ich muss mal schauen, welche Filter ich mir noch zulegen werde. Bisher bin ich lediglich Besitzer eines ND3. Bei dieser Art der Fotografie (also Astro-Weitwinkel) gibt es noch viel zu lernen...:rolleyes:
Die nächsten Aufnahmen werde ich wohl eher mit dem IRIX machen...soll deutlich besser korrigert sein. Schau'n mer mal...;)
 
Dein Bericht gefällt mir sehr gut. Das ist ja fast, als wenn man dabei wäre. Danke dafür!
LG Gaby
 
Vielen Dank auch von mir für den Bericht ??
Wirklich sehr schön, dass neben dem Ergebnis auch der Weg dorthin geteilt wird. Genial ?

Ich selbst gehe auch liebend gerne zur blauen Stunde und tief in die Nacht fotografieren. Die Verschmutzungen sind da echt wirklich ätzend.. 2016 war ich auch mal auf Teneriffa auf dem Teide die Milchstraße fotografieren. Da ging es glücklicherweise mit der Verschmutzung..
Aber hier in Deutschland ist das überall eine Katastrophe.

Was ich Dir aber empfehlen kann ist ein gutes Steckfiltersystem. Ich selbst habe das von Rollei. Ist zwar gefühlt schweineteuer aber genial. Da gibt es auch einen Astrofilter, der eben Luftverschmutzung rausfiltert. Habe ihn selbst und finde ihn mega. Vielleicht was für Dich? Ist eben eine finanzielle Frage ?

Freu mich schon auf neue Berichte ?
 
Danke Christian!:)
Ich habe mich für das "M15" Steckfiltersystem von Haida entschieden - mein 15-30mm benötigt diese Größe:rolleyes:
Und für Astro-Zwecke tendiere ich zum Erwerb eines "Clip-Filters" (gibt es zum Beispiel im Astroshop, fast für alle Kameras und in verschiedenen Ausführungen, was das Absorptionsspektrum betrifft).
Die sind klein und werden vor dem Sensor eingesetzt. Dann bleibt der Spiegel oben, aber ich nutze für diese Aufnahmen eh keinen Sucher...;)
Dann bin ich für diese Zwecke sehr frei in der Objektivwahl!
Preislich liegt der Winz-Filter aber auch auf dem Niveau der Großen...matt mutt - datt mutt!:cool:
 
Beeindruckende Beschreibung der Astrofotografie und ebenso beeindruckende Bilder !
Vielen Dank für die ausführliche Beschreibung.
 
Gerne Daniel...freut mich, wenn es gefällt und gelesen wird!:)
Das mit den Bildern wir hoffentlich noch besser...;)
 
Danke Christian!:)
Ich habe mich für das "M15" Steckfiltersystem von Haida entschieden - mein 15-30mm benötigt diese Größe:rolleyes:
Und für Astro-Zwecke tendiere ich zum Erwerb eines "Clip-Filters" (gibt es zum Beispiel im Astroshop, fast für alle Kameras und in verschiedenen Ausführungen, was das Absorptionsspektrum betrifft).
Die sind klein und werden vor dem Sensor eingesetzt. Dann bleibt der Spiegel oben, aber ich nutze für diese Aufnahmen eh keinen Sucher...;)
Dann bin ich für diese Zwecke sehr frei in der Objektivwahl!
Preislich liegt der Winz-Filter aber auch auf dem Niveau der Großen...matt mutt - datt mutt!:cool:

Auch das M15-System finde ich super ?
Damals gab es jedoch bei Rollei eine unschlagbare Aktion - da habe ich zwar richtig tief in die Tasche gegriffen aber auch unschlagbar viel gespart. Und hauptsache die Ergebnisse stimmen ??
Bin gespannt auf die Weiterführung der Berichte. Lg und einen guten Start in die neue Woche!!
Christian
 
Zurzeit gibt es bei Rollei den runden Astroklar Nachtlichtfilter, egal in welcher Größe ( von 39 mm - 105 mm Filtergewinde) sie kosten komischerweise alle gleich 99 €. Nur die Rechteckfilter sind etwas teurer, ein 100 mm 129 € und der 150 mm 199,99 €. Für ein Spezial Filter sind das doch annehmbare Preise. Einen Rechteckfilter benötigt man doch eher mit einem Grauverlauf, oder überhaupt mit einem Verlauf um den Kontrast zu steuern. Wenn man nicht gerade ein Objektiv ohne Filtergewinde hat, wie z. B. das Tamron 2,8/15-30 mm, ist man natürlich auf einen speziellen Halter für 150 mm Filterscheiben angewiesen.
Gruß Dieter
 
Nach langer Zeit mal wieder etwas Neues aus der Welt der Astrofotografie:
Die neue Pentax K3 III hat ja leider kein eingebautes GPS mehr - somit ist auch die Astrotracer-Funktion nicht mehr ohne externes Gerät nutzbar.:rolleyes:
ABER...Pentax hat sich wieder einmal was ausgedacht...;)

Ein Software-Update bringt nun auch einen neuen Modus für die Astrofotografie.
Die bisher verwendete Variante mit Kreiselsensoren (die die Lage der Kamera feststellen) und einem verbauten GPS (zur navigation auf der Erdoberfläche) war sehr gut nutzbar, hatte aber auch ein paar Nachteile.
Man musste die Kamera vor der Aufnahme (durch definiertes Bewegen) einjustieren und die Technik war auch etwas anfällig für externe Magnetfelder. Zudem war die Kalibrierung bei einem größeren Ortswechsel wieder erneut notwendig.

Nun haben sich die Ingenieure von pentax wieder etwas Pfiffiges einfallen lassen.
Die Kamera macht eine "Vorab-Aufnahme" von ca. 30sek. Dauer und berechnet aufgrund der darin festgestellten Bewegung der Sterne die notwendige Nachführbewegung des Sensors.:D

Diese Technik hat allerdings auch einen kleinen Haken: sie ist kaum für Weitwinkelaufnahmen nutzbar, da hierbei die Bewegung der Sterne zu klein ist.
Aber für "Deep-Space" Aufnahmen mit langen Brennweiten ist das ideal.
Kamera aufbauen (stabiles Stativ!), einschalten, Objekt suchen und scharfstellen, Testaufnahme, Aufnahme (n) - fertig!
Ich habe dies bislang leider nur ein einziges mal ausprobiert, bin aber (trotz widriger Umstände) mit dem Ergebnis schon sehr zufrieden.

Ich habe dabei das 150-450mm Objektiv genutzt und mir den Orion-Nebel noch einmal vorgenommen.
Nicht so wirklich günstig, da der Orion im Frühjahr schon recht tief am Himmel steht (schlecht wegen der möglichen, stärkeren Luftturbulenzen) und die Sicht aus dem Dachfenster ist auch sehr bescheiden. Zudem ist es halt ein Holzboden (also bloß nicht bewegen) und ich vermute auch, dass das Zoom während der Aufnahmen etwas die Brennweite geändert hat. (es neigt leider zum zusammenrutschen - hat keine Arretierung! Hier könnte man mit Klebeband, etc... Abhilfe schaffen). Und es war windig...:rolleyes:

So sind die Sterne doch kräftig verwackelt - aber den Orion-Nebel mit 450mm (knapp 700mm @KB!)...das hat schon was.
Dieser erste Versuch macht Lust auf mehr (und mit besserer Planung!)
Ich werde es bei Zeiten auf alle Fälle erneut versuchen und Euch berichten.:cool:

Hier das Ergebnis des Versuchs: M42
(Stack aus 24 Aufnahmen mit 450mm (700mm @KB) je etwa 5s, Iso1600-2000, dazu noch ein Ausschnitt)
 
Zuletzt bearbeitet:

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