Table Top und das Lichtproblem

DidiS

Well-known member
Zu meinem Vorschlag zum Thema Table Top gehört natürlich auch das Licht, wohl das wichtigsten in der Fotografie. Hier meine ich nicht das normale Tageslicht, das man natürlich auch einsetzen kann, nur ist es nicht immer verlässlich. Es wechselt seine Farbe und auch seine Stärke je nach Tageszeit und Wetter.

Hier hat künstliches Licht den Vorteil der Kontinuierlichkeit, egal ob Blitz oder LED Beleuchtung. Nun gibt es zum Thema Blitzen aber auch den Vorteil einer Studio-Blitzanlage. Mittlerweile werden Blitzköpfe für unter 100 € angeboten, also wesentlich günstiger als die Handblitzgeräte vom Kamerahersteller. Natürlich verfügen diese Geräte nicht über ein proportionales geregeltes Einstelllicht, dafür muss man schon ab 250 € investieren.

Diese Preise habe ich bei der Fa.Jinbei gefunden, auch sonstiges Zubehör wie z. B. Softboxen gibt es dort für unter 20 €. Ich würde allerdings, wenn ich nur wenig investieren wollte auf etwa 194 € kommen. Darin wäre ein Leuchtenstativ, eine 60 X 90 cm Softbox oder alternativ eine 90 cm Octabox, kompatibel mit dem Bowens S Anschluss, ein Funksender und eben ein Blitzkopf mit einer Leistung von 350 Ws für 126.09 € enthalten. Ich habe mit der Fa. Jinbei nichts zu tun und bekomme auch dafür kein Geld, nur durch aufpoppende Werbung bin ich auf diese Firma aufmerksam geworden. https://www.jinbei-deutschland.de/

Ein wesentlicher Vorteil einer Blitzanlage ist, man kann das Licht durch entsprechende Lichtformer beeinflussen, von Vorteil dazu ist das Einstelllicht. Hiermit kann man schon mal den Licht - Schattenverlauf abschätzen und auch unerwünschte Reflexe werden sichtbar. Es gibt natürlich auch den Nachteil, jedenfalls für den Automatikverwöhnten, man muss bei diesen günstigen Geräten auf TTL verzichten. Alles muss manuell eingestellt werden, was allerdings auch kein Hindernis ist. Man versetzt seine Kamera in den M-Modus wählt die niedrigste ISO Einstellung und stellt eine Synchronzeit von 1/100 Sekunde ein. Man braucht dann nur noch die Blende, je nach Leistungseinstellung des Blitzkopfes einstellen. Der Vorteil der digitalen Fotografie, das Bild wird gleich angezeigt, dementsprechend lässt sich die Blende bei Über- oder Unterbelichtung einfach korrigieren. Keine Angst wegen der Größe, alles passt zusammengebaut in eine Sporttasche. Ich stelle hier einmal ein paar Beispiele vor.
Gruß Dieter

DSC01471.jpg
Ein Blitz seitlich mit einem Striplight 90 X 20 cm.

DSC01472.jpg
Licht von oben mit einer kleinen Softbox 90 x 60 cm

DSC01473.jpg
Hier das Striplight seitlich und zusätzlich die Softbox von oben, somit ist der unteren Schatten aufgehellt.

DSC01474.jpg
Beleuchtung wie das vorige Bild, hier habe ich zusätzlich einen dritten Blitz mit einem 30 cm Normalreflektor + Streuscheibe von unten auf den Hintergrund eingesetzt.
Alle Bilder sind vom Aufbau gleich und auch die Belichtungseinstellung der Kamera. Sony A99V, ISO 50, Blende 11 und Zeit 1/100 sek. Die Blitzgeräte sind Multiblitz Variolight 600, zwar schon etwas älter, aber funktionieren immer noch einwandfrei. Leider musste sich auch Multiblitz wohl der billigen Konkurrenz aus China beugen und wieder durfte eine deutsche Traditionsfirma den Gang in die Insolvenz gehen. Dieses aber nur so nebenbei.

DSC08907.jpg
Auf Wunsch von Eva hier der verwendete Aufbau der Beleuchtung zu meinen Beispielen.
 
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Hallo Dieter,
vielleicht stellst du noch ein Bild ein, das die aufgebauten Geräte zeigt. Ich weiß immer nicht wohin mit dem Licht.
 
Hallo Dieter, herzlichen Dank für den Setaufbau. Ich habe von sowas eigentlich keine Ahnung und daher bin ich für deine Erklärungen sehr dankbar.?
 
Ich finde die Erklärungen, gerade mit den Bildbeschreibungen, sehr aufschlussreich. Sobald ich mir mal die Zeit nehmen kann, werde ich solche Tipps mal ausprobieren.

Vielen Dank für die ausführlichen Beschreibungen !
 
Ich habe mal in meiner Fotobibliothek nachgeschaut und 2 Bücher gefunden die zum Thema "Licht" sehr interessant sind. Die Bücher sind allerdings schon älter, aus der Analogzeit. Aber ob analog oder digital - dem Licht ist das egal :).
1.) "Das Eigene Fotostudio" von H.von Bülow und Th. Maschke, Augustus Verlag 1992, ISBN 3-8043-5477-7
2.) "Photodesign" von Jan Lens und Peter Charpentier, Verlag Photographie 1992, ISBN 3-7231-0021-X
Im Buchhandel wird es die Bücher nicht mehr geben, aber vielleicht bei Ebay. Jedenfalls für Tabletop und Lichtsetzung sind sie sehr zu empfehlen.
 
Ich habe mal wieder bei Medimops geschmökert, dabei sind mir folgende Bücher aufgefallen, Bücher vom Verlag Photografie in der Größe DIN A4, die ich auch selbst noch besitze.
1. Professionelle Beleuchtungstechnik von Marchesi, Jost J. für 4,48 €.
2. Studio Fotoschule, erfolgreich fotografieren im eigenen Studio von Michael Nischke für 4,29 €
3. Photodesign, Ideen, Konzept, Visualisierung, Marketing von Jan Jens für 2,33 €
4. Das Studio Blitzbuch von Florian Ernst für 12,81 € von diesem Buch soll nur noch ein Exemplar bei Medimops vorhanden sein. Zu diesem Buch kann ich allerdings nicht viel sagen, da ich es nicht kenne. Die anderen 3 Bücher sind eher gut geschriebenen und bebilderten Lehrbücher mit vielen Anregungen, die damals auch nicht gerade günstig waren (ca.50 DM), allerdings jetzt aber auch nicht mehr die Jüngsten.

Moderne Studioblitze haben heute natürlich viel mehr Technik in den Geräten wie etwa TTL oder man fast Gruppen von mehreren Geräten
zusammen. Auch werden Geräte mit Halogenlampen als Einstelllicht langsam weniger, hier wird vorzugsweise LED Licht eingesetzt. Ich denke, wenn meine Stromkabel gebundene Anlage den Geist aufgibt, kommt nur noch eine mit Akku infrage. Wenn man die Lampen umstellen will, muss man immer ein Kabel hinterherziehen, auch lassen sich akkubetriebene Geräte auch einmal problemlos draußen nutzen.
LG Dieter
 
Medimops ist empfehlenswert. Ich habe schon einige Bücher dort ver- und gekauft. Nicht unbedingt in Sachen Foto, aber das tut der Sache an sich keinen Abbruch.
 
Hallo Herbert,
kennst du zufällig aus dem Verlag Photographie die Hefte Photokollegium, damals 1-3 von Jost J. Marchesi? Es waren quasi Lehrbücher wo nach jedem Kapitel eine Abfrage nach dem Multiple-Choice System erfolgte. Für mich waren diese Bücher eine große Hilfe auch für das Arbeiten in der Dunkelkammer. Auch jetzt kann ich die von mir vorgeschlagenen Bücher aus dem Verlag Photographie noch immer empfehlen, auch wenn sie schon älter sind.
Gruß Dieter
 
Hallo Dieter -

ja, die kenne ich noch. Mindestens ein Band steht auch noch im Regal.

Und Vieles aus alten oder mittelalten Büchern gilt immer noch, denn die Grundlagen der Fotografie haben sich nicht geändert!
 
Und Vieles aus alten oder mittelalten Büchern gilt immer noch
Herbert, da kann ich dir nur zustimmen. Ich hatte in den 80er und 90er Jahren viele Veröffentlichungen in der Lesergalerie der Zeitschrift "Photographie". Da gab es dann jeweils 30.--DM als Gutschein. Immer wenn ich genug zusammen hatte habe ich mir ein Buch aus dem Verlag bestellt:
Blitz Fotoschule, Makro-Fotoschule, Schwarz-Weiß-Fotoschule, Minolta Fotoschule, Leica Fotoschule, Nikon Fotoschule, Belichtungsmessung, Verfremdungen Band I und II - und viele andere Fachbücher. Die Bücher haben mir viel Input gegeben. Heute schaue ich nicht mehr rein, aber verkaufen lohnt nicht. Die Bücher erzielen meistens nur Beträge im einstelligen Bereich, oft sogar nur Centbeträge.
 

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