HerbertK

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Mit DxO PureRAW ändert sich der Arbeitsablauf bei der Entwicklung von RAW-Dateien und auch aus RAW-Bildern, die vor längerer Zeit entstanden, lässt sich mehr herausholen, als man denkt.
Etwas mehr über die Hintergründe von DxO PureRAW können Sie hier nachlesen.
Ein Release Candidate der neuesten DxO Software konnte schon ausprobiert werden – und ich muss sagen, dass ich schon mal sehr beeindruckt bin.
Auf meinem Rechner schlummern Bilder aus vielen Jahren und ich habe für einen ersten Test Fotos aus den Jahren 2007, 2008, 2009 und 2013 herausgesucht.
Der Arbeitsablauf – neudeutsch Workflow – ist sehr einfach.
Man öffnet die Software und wird aufgefordert, Bild hinzuzufügen, die abgearbeitet werden sollen.
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Das klingt alles interessant und hat mich neugierig gemacht. Also habe ich mir die Testversion heruntergeladen und eine völlig willkürliche Auswahl an Bildern genommen für einen Testlauf. Und was soll ich sagen, natürlich rein subjektiv und bestimmt nicht repräsentativ? Nun, ich schwanke zwischen "wow" und "muss das sein".

Die Bedienung ist selbsterklärend aber auch rudimentär: Beim Hinzufügen der Bilder wird auf fehlende DxO-Optikmodule hingewiesen, die dann (zwingend) herunterzuladen und abzuspeichern sind. Beim Entwickeln kann man drei Dinge entscheiden - mehr aber auch nicht: die Methode (HG - Prime - DeepPrime), das Ausgabeformat (JPG - DNG) und den Zielordner. Entscheidet man sich für DNG - aber nur das macht Sinn - braucht man Speicherplatz, viel Speicherplatz: Soweit mir verfügbar, wurden aus einer alten (2004) NEF-Datei mit 6 MB als 'DxO-DNG' locker mal 22 MB, aus einer aktuellen (2020) NEF-Datei mit 47 MB wurden 63 MB, aus einer ORF-Datei (2018) mit 18 MB wurden 58 MB und aus einer Leica-DNG-Datei (2019) mit 45 MB wurden 77 MB.

Die optischen Korrekturen sind DxO-typisch und fallen mal stärker, mal schwächer aus, bis hin zu kaum wahrnehmbar. Mir fällt da immer das 'Ploppen' ungeglaster Dias im Diaprojektor ein (ja ja, lang ist's her) mit einer 'Ploppen-Bandbreite' von Kaiser-Plastikrähmchen bis hin zu Kodachrome-Papprähmchen. Insgesamt kommen die Bilder (ich sag mal) frischer daher. Ich empfinde das als nicht unangenehm, weil es nicht übertrieben und natürlich auch je nach Motiv unterschiedlich ausgeprägt ist. Was grundsätzlich auffällt, ist der Zuwachs an Schärfe ... da schraubt die Software ordentlich, besonders bei APS-C und MFT.

Lohnt sich die Software als Vorstufe (mehr will sie nach meinem Verständnis auch nicht sein) zur anschließenden RAW-Entwicklung als solcher? Nun denn ... es ging bislang ohne und wird es auch zukünftig - aber ich gestehe, ich könnte mich schon daran gewöhnen. Im Zweifel ist die Kamera-RAW-Datei ja immer noch da...

Noch zwei Hinweise: 1) Obwohl die DxO-Homepage in Sachen RAW-Entwickler hier arg Adobe-lastig rüberkommt und der Hinweis auf andere DNG verstehende RAW-Entwickler eher nur nebenbei erwähnt wird: jedenfalls mit CaptureOne funktioniert die RAW-Entwicklung dann auch. 2) Wörtlich zu nehmen ist der Hinweis auf Kamera-RAW-Dateien als Ausgangsmaterial. Wer also (wie ich) die heimliche Hoffnung hat, hiermit auch alte Diascans (bei mir in TIF) aufhübschen zu können: Da verweigert die Software schon die Annahme, auch wenn man (ganz schlau...) solche TIF-Dateien vorab in DNG umwandelt.
 
Was mich interessieren würde ist: Macht der Einsatz von DxO PureRaw Sinn, wenn man anschließend mit DxO Photolab weiterarbeitet? So auf die Schnelle gesehen scheint DxO PureRaw quasi einen Teil der DxO PL-Funktionen zu liefern.
Oder ist es nur als Vorstufe zu Adobe oä Raw-Convertern gedacht?
 
Was mich interessieren würde ist: Macht der Einsatz von DxO PureRaw Sinn, wenn man anschließend mit DxO Photolab weiterarbeitet? So auf die Schnelle gesehen scheint DxO PureRaw quasi einen Teil der DxO PL-Funktionen zu liefern.
Oder ist es nur als Vorstufe zu Adobe oä Raw-Convertern gedacht?

So sehe ich das auch und genau deswegen - du beschreibst das Warum ja schon - dürfte DxO PureRAW nur Sinn machen vor dem Einsatz von RAW-Entwicklern von Drittherstellern.
 
Vielen Dank für diesen für mich hochinteressanten Beitrag.

Seit Jahren entwickle ich ja schon mit DxO, zuletzt mit PhotoLab.
Wenn ich es richtig verstehe, könnte ich auch zuerst DxO PureRAW anwenden und das entstandene DNG dann in DxO PhotoLab einlesen (ob das sinnvoll ist, ist eine andere Frage). Bisher hatte ich nämlich Probleme beim Öffnen von DNG in DxO PhotoLab.

Eine für mich sehr sinnvolle Anwendung wäre es, wenn ich die durch DxO PureRAW erzeugten DNGs in Lightroom der HDR- oder Pano-Funktion übergeben könnte. Dann wäre ein großes Problem gelöst - die (für mich) unersetzbar gute Entrausch-Funktion von DxO könnte endlich für die HDRs und Panos wirksam werden (als RAW).

Viele Grüße
Ralf
 
Das Alleinstellungsmerkmal von DxO PureRAW ist dann aber: Vorher RAW und (!) nachher (!) RAW - das gab es noch nie.
Die Frage ist, ob es dann noch ein wirklich "echtes" RAW/DNG ist - oder das Ergebnis mehr ein besseres "tiff" ist.
 
Werde das Programm mal ausprobieren, da ich öfters die ISO nach Oben schrauben muss.
Gerade dann, wenn man in der Dämmerung fliegende oder rennende Tiere ablichten will.
Bin gespannt.
 
Jetzt war ich neugierig geworden und habe gleich mal getestet. Kurzes Fazit mit der Testversion:

Installation und Bedienung = problemlos
Geschwindigkeit grottenschlecht (5-6 Minuten Entwicklungszeit pro RAW-Datei

Unterschiedliche Ergebnisse je nach Kamera/RAW-Hersteller:
RAWs von Sonys RX10/RX100 Modellen: verblüffend gut, so scharf und klar bekomme ich die RAWs mit Lightroom nicht hin
RAWs von Olympus/Panasonic MFT: ähnlich gut wie bei Sony
RAWs von älteren Canon Kameras: nur leichte, aber erkennbare Verbesserung
RAWs von Fuji XT2: noch schlechtere Ergebnisse als mit Lightroom -
RAWs von Fuji X100F lassen sich gar nicht verarbeiten

Da ich überwiegend mit MFT und den Sony RXen fotografiere, wäre das Programm für mich eigentlich ideal. Wäre da nicht die lange Bearbeitungsdauer und die enorme Speichergröße der DNGs (rund 80MB für ein 20MP-RAW). Für einzelne Bilder würde sich das vielleicht lohnen, aber dafür sind mir 89€ zuviel.

Schade...
 
Geschwindigkeit grottenschlecht (5-6 Minuten Entwicklungszeit pro RAW-Datei


Diese lange Dauer für die Entwicklung wundert mich - bei mir war und ist das nicht so.

Ich habe jetzt extra nochmal meine 10 'Testdateien', also RAW-Dateien von 6 bis 47 MB von Nikon, Olympus und Leica, mit DxO PureRAW entwickelt und die Zeit gestoppt. Der Fortschrittsbalken unten im Programm kündigte eine Dauer von 2 Minuten an und tatsächlich brauchte es das nicht einmal: 1 min 45 sec reichten aus - für alle 10 Dateien wohlgemerkt.
 
Diese lange Dauer für die Entwicklung wundert mich - bei mir war und ist das nicht so.
Mag sein, dass die Performance meines Rechners mit der Software überfordert ist. Mein PC ist nicht mehr der allerjüngste, aber solange Lightroom, Photoshop, Luminar usw. flüssig laufen, werde ich daran nichts ändern.

Auf jeden Fall gut zu wissen, dass es auch flotter laufen kann.
 
Ich will jetzt keine Werbung machen, deshalb nur soviel: mein Rechner ist technisch aus 2017.

Interessant ist auf jeden Fall der sehr deutliche zeitliche Unterschied.

Weil es (neben der Sprache) das einzige ist, was man in den Programmeinstellungen (nennt sich dort DeepPRIME-Beschleunigung) einstellen kann, unterstelle ich mal, dass die Software anstatt auf die CPU gerne und bevorzugt auf "unterstützte GPUs" zugreift. Vielleicht steht bei dir ja 'nur' die CPU zur Verfügung?
 
Ich will jetzt keine Werbung machen, deshalb nur soviel: mein Rechner ist technisch aus 2017.

Interessant ist auf jeden Fall der sehr deutliche zeitliche Unterschied.

Weil es (neben der Sprache) das einzige ist, was man in den Programmeinstellungen (nennt sich dort DeepPRIME-Beschleunigung) einstellen kann, unterstelle ich mal, dass die Software anstatt auf die CPU gerne und bevorzugt auf "unterstützte GPUs" zugreift. Vielleicht steht bei dir ja 'nur' die CPU zur Verfügung?
Das Programm liegt bei mir auf einer SSD-Festplatte, der PC hat einen Intel i5-Prozessor und 16GB RAM. Photoshop und Lightroom greifen auf CPU und GPU zu. Auf meinem Notebook mit i7-Prozessor läuft DxO noch langsamer ?
Vermutlich reicht das technisch nicht mehr aus..
 
Das Programm liegt bei mir auf einer SSD-Festplatte, der PC hat einen Intel i5-Prozessor und 16GB RAM. Photoshop und Lightroom greifen auf CPU und GPU zu. Auf meinem Notebook mit i7-Prozessor läuft DxO noch langsamer ?
Vermutlich reicht das technisch nicht mehr aus..

Das wäre traurig. Ich habe auch einen Intel-Prozessor (und 32GB RAM), verabschiedete mich aber schon vor Jahren vom PC.
 
Schon mutig, eine Grafiksoftware ohne Mac M1 Unterstützung rauszubringen. Oder hab ich was übersehen? Beim Test fiel mir da aber nichts auf.
 
Schon mutig, eine Grafiksoftware ohne Mac M1 Unterstützung rauszubringen. Oder hab ich was übersehen? Beim Test fiel mir da aber nichts auf.
Mac OS ist mit weniger als 8% Marktanteil ein Nischenprodukt, auch wenn das die Jünger der Religion des angebissenen Obstes nicht wahr haben wollen. Selbst Chrome OS hat mehr Anwender. Da finde ich es jetzt eher verständlich und gar nicht so mutig, wenn sich ein Hersteller erst mal um die 80% der Anwender kümmert und erst später nach dem Kleinkram schaut.
 
Mac OS ist mit weniger als 8% Marktanteil ein Nischenprodukt, auch wenn das die Jünger der Religion des angebissenen Obstes nicht wahr haben wollen. Selbst Chrome OS hat mehr Anwender. Da finde ich es jetzt eher verständlich und gar nicht so mutig, wenn sich ein Hersteller erst mal um die 80% der Anwender kümmert und erst später nach dem Kleinkram schaut.

Adobe ist da anderer Meinung und war einer der ersten. CaptureOne unterstützt in seiner neuesten (Beta)Version ebenfalls dem M1 Chip. Canon mit DPP ebenfalls. Wer sonst noch weiß ich nicht. Und die alle verschwenden Zeit und Geld für ein Nischenprodukt? Warum das denn?
 
Wenn nur eine Schraube um 1mm gedreht wurde ist der Output kein RAW mehr sondern eine manipulierte Datei.... Unabhängig wie gut und effektiv das Programm ist
 

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