Ja, es gibt sie wohl wirklich : die "Krankheit" mit der Bezeichnung "LBA" (aus dem englischen Lens Buying Addicted=Objektiv kaufsüchtig)
Und ich habe sie wohl schon ein paar Jahre...
Sie bricht auch nur noch selten aus (durch zahlreiche Objektivkäufe erwirbt man sich eine gewisse Immunität), aber vor einige Wochen war es wieder soweit!
Ein Fotofreund aus Großbritannien verkaufte ein altes und seltenes Pentax-Schätchen: ein Pentax smc FA* 400mm f5.6
Gebaut zwischen 1997 und 2004 - also kurz vor Beginn der digitalen Periode. Nicht, dass ich mit dem 150-450mm in dem Brennweitenbereich nicht gut versorgt wäre, aber das alte Glas wiegt "nur" gut 1100g gegen über 2100g beim neuen Zoom!
Und da ich meist eh nur die volle Brennweite nutze (die kleinen Pieper verlangen danach), bin ich mit 400mm auch noch gut genug versorgt.
Es gab wohl nicht sehr viele Exemplare dieses Objrktivs, da es im Gebrauchthandel so gut wie nie angeboten wird. Derzeit gibt es noch ein weiteres aus Japan.
Also direkt Mail-Kontakt aufgenommen und man wurde sich handelseinig.
Etwas doof: er wollte den Betrag in Pfund - also eine etwas umständlichere Auslandsüberweisung in Fremdwährung anleiern...
Tja...der Brexit machte sich da schon bemerkbar!
Er hat das gute Glas dann auch zügig zur (Britischen) Post gebracht und versendet...und siehe da: es war nach drei Tagen in Deutschland.
Leider fiel es nun in die Hände von DHL-Mitarbeitern, die entweder noch nichts vom Postleitzahlensystem der Bundesrepublik gehört hatten oder einfach sehr oberflächlich arbeiteten.
Jedenfalls sollte das Pakte ja zuerst zum Zoll - da war es auch: in Niederaula bei Frankfurt ist der (ein) Zolleingang für Waren aus dem Ausland. Nun wird es vo dort zum für den Wohnort des Empfängers zuständigen Zollamt geleitet. Dort kann der Empfänger es sich dann -nach Zahlung von Zoll und Einfuhrumsatzsteuer- abholen.
Mein Wohnort nennt sich VELBERT (stand auch groß und gut lesbar -inclusive der korrekten PLZ auf dem Etikett) aber man las wohl nur VAlbert und verbrachte es zum Zollamt Lüdenscheid. In der Sendungsverfolgung steht leider nicht welches Zollamt, sondern eben nur, DASS es bei Zoll ist.
Noch war ich froh, aber am nächsten Tag kam der Brief von DHL mit der Zustellbenachrichtigung...zum Zollamt Lüdenscheid.
Ich direkt ans Telefon und beim Zoll angerufen...leider gibt es dort sehr korrekt arbeitende Menschen: man hatte das Paket direkt als falsch zugestellt erkannt und zurück gegeben.
Damit begann eine 5 wöchige Odyssee innerhalb von DHL!
Es tat sich nichts mehr in der Sendungsverfolgung - also die Hotline bei DHL angerufen.
Insgesamt über 20 Telefonate mit tlw. freundlichen, aber nicht sonderlich kompetenten, mit unfreundlichen "Ich-leg-einfach-auf" Mitarbeitern, mit sicher hilfsbereiten, aber auch hilflosen Mitmenschen...es war die Hölle!
Ich sah meine schöne Optik als geschundenes, zwerfleddertes Paket vom Band gefallen in einer dunklen Ecke liegen...
Zwischendurch immer wieder Kontakt mit dem Absender gehalten und auch der triggerte über British-Mail eine Nachforschung an.
Ich rief auch zwischendurch einfach mal in Lüdenscheid oder Wuppertal ("mein" Zollamt) an um zu hören, ob nicht vielleicht doch was angekommen sei.
Mittlerweile war ich auch beim Zoll bereits kein Unbekannter mehr.
Auch ein Hinweis der Hotline, es wäre beim Zoll in Düsseldorf ließ mich telefonieren - natürlich war es ein "Fake"
Ich schrieb selbstverständlich auch immer Mails an DHL - alles ohne erkennbaren Erfolg.
Ich wurde vertröstet "ist in Arbeit", verarscht "geht zum Absender zurück" oder eben hingehalten "Nachforschung eh erst nach 10 Werktagen"
Nach 3 Wochen begann ich das System der DHL etwas zu durchschauen: Anrufe bei der Hotline sind völlig sinnlos!
Mails nützen nur, wenn man die richtige Adresse wählt (Ja! es gibt da ein paar zur Auswahl)
Kurz gesagt: nach erneutem Ausliefern an das Zollamt Lüdenscheid (ja...sie haben es zum zweiten mall verbockt und Lüdenscheid hat es auch erneut zurück gehen lassen) fand ich eine (für mich) neue Mailadresse und schreib nun deutlich zorniger.
Ob es die Art des Textes war oder ob ich einfach nur einen kompetenten Mitarbeiter erreicht hatte - es ging weiter: ich durfte nun etliche Angaben zu Wert, Absender und Inhalt des Paktes machen (ich fragte mich, ob die schon viele geöffnete, nicht zugestellte Pakete haben und man nun schaut, welches ist für mich?)
Nach 5 Wochen (ich war fertig mit den Nerven und glaubte nicht mehr an die Zustellung) erreichte es dann das Zollamt Wuppertal.
Sicherheitshalber noch ein Kontrollanruf, ob es wirklich vor Ort sei und dann "nur" noch schnell die notwendige "Zolleinfuhrerklärung" ausgefüllt, abgesendet, ausgedruckt, ab ins Auto und zum Zoll.
Ich hatte doch sehr starke Glücksmomente, als ich das Paket in sehr gut verpacktem und offenbar unversehrten Zustand entgegen nahm.
Der freundliche Zollbeamte war auch mit meiner Zolleinfuhrerklärung zufrieden ("da haben wir schon ganz andere Fälle erlebt") und ich fuhr glücklich mit dem guten Stück nach Hause.
Dort direkt an die Kamera und erste Testaufnahmen - alles war o.k.!
Der AF saß punktgenau und die Schärfe bei Offenblende berauschend...
So! Ich könnte noch mehr Details dieser aberwitzigen Paket-Reise schreiben, aber es sollte nur mal zeigen, was man als "Fan" doch schon mal auf sich nimmt. Es war aber wohl (vorerst?) mein letztes Objektiv außerhalb von Europa (es sei denn, der Versender nutzt UPS, FedEx, ect... die verzollen auch direkt)
Fall jetzt jemand Fotos von der Linse sehen möchte: ich habe noch keine gemacht, es ist auch bereits in einem selbstgenähten Lenscoat verschwunden, aber hier kann man alles nachlesen: Pentax FA* 400mm f5.6
Bilder mit dem Objektiv gibt es bald in der Gallerie!
Beispiel: Frau Amsel
Und ich habe sie wohl schon ein paar Jahre...
Sie bricht auch nur noch selten aus (durch zahlreiche Objektivkäufe erwirbt man sich eine gewisse Immunität), aber vor einige Wochen war es wieder soweit!
Ein Fotofreund aus Großbritannien verkaufte ein altes und seltenes Pentax-Schätchen: ein Pentax smc FA* 400mm f5.6
Gebaut zwischen 1997 und 2004 - also kurz vor Beginn der digitalen Periode. Nicht, dass ich mit dem 150-450mm in dem Brennweitenbereich nicht gut versorgt wäre, aber das alte Glas wiegt "nur" gut 1100g gegen über 2100g beim neuen Zoom!
Und da ich meist eh nur die volle Brennweite nutze (die kleinen Pieper verlangen danach), bin ich mit 400mm auch noch gut genug versorgt.
Es gab wohl nicht sehr viele Exemplare dieses Objrktivs, da es im Gebrauchthandel so gut wie nie angeboten wird. Derzeit gibt es noch ein weiteres aus Japan.
Also direkt Mail-Kontakt aufgenommen und man wurde sich handelseinig.
Etwas doof: er wollte den Betrag in Pfund - also eine etwas umständlichere Auslandsüberweisung in Fremdwährung anleiern...
Tja...der Brexit machte sich da schon bemerkbar!
Er hat das gute Glas dann auch zügig zur (Britischen) Post gebracht und versendet...und siehe da: es war nach drei Tagen in Deutschland.
Leider fiel es nun in die Hände von DHL-Mitarbeitern, die entweder noch nichts vom Postleitzahlensystem der Bundesrepublik gehört hatten oder einfach sehr oberflächlich arbeiteten.
Jedenfalls sollte das Pakte ja zuerst zum Zoll - da war es auch: in Niederaula bei Frankfurt ist der (ein) Zolleingang für Waren aus dem Ausland. Nun wird es vo dort zum für den Wohnort des Empfängers zuständigen Zollamt geleitet. Dort kann der Empfänger es sich dann -nach Zahlung von Zoll und Einfuhrumsatzsteuer- abholen.
Mein Wohnort nennt sich VELBERT (stand auch groß und gut lesbar -inclusive der korrekten PLZ auf dem Etikett) aber man las wohl nur VAlbert und verbrachte es zum Zollamt Lüdenscheid. In der Sendungsverfolgung steht leider nicht welches Zollamt, sondern eben nur, DASS es bei Zoll ist.
Noch war ich froh, aber am nächsten Tag kam der Brief von DHL mit der Zustellbenachrichtigung...zum Zollamt Lüdenscheid.
Ich direkt ans Telefon und beim Zoll angerufen...leider gibt es dort sehr korrekt arbeitende Menschen: man hatte das Paket direkt als falsch zugestellt erkannt und zurück gegeben.
Damit begann eine 5 wöchige Odyssee innerhalb von DHL!
Es tat sich nichts mehr in der Sendungsverfolgung - also die Hotline bei DHL angerufen.
Insgesamt über 20 Telefonate mit tlw. freundlichen, aber nicht sonderlich kompetenten, mit unfreundlichen "Ich-leg-einfach-auf" Mitarbeitern, mit sicher hilfsbereiten, aber auch hilflosen Mitmenschen...es war die Hölle!
Ich sah meine schöne Optik als geschundenes, zwerfleddertes Paket vom Band gefallen in einer dunklen Ecke liegen...

Zwischendurch immer wieder Kontakt mit dem Absender gehalten und auch der triggerte über British-Mail eine Nachforschung an.

Ich rief auch zwischendurch einfach mal in Lüdenscheid oder Wuppertal ("mein" Zollamt) an um zu hören, ob nicht vielleicht doch was angekommen sei.
Mittlerweile war ich auch beim Zoll bereits kein Unbekannter mehr.
Auch ein Hinweis der Hotline, es wäre beim Zoll in Düsseldorf ließ mich telefonieren - natürlich war es ein "Fake"
Ich schrieb selbstverständlich auch immer Mails an DHL - alles ohne erkennbaren Erfolg.
Ich wurde vertröstet "ist in Arbeit", verarscht "geht zum Absender zurück" oder eben hingehalten "Nachforschung eh erst nach 10 Werktagen"
Nach 3 Wochen begann ich das System der DHL etwas zu durchschauen: Anrufe bei der Hotline sind völlig sinnlos!
Mails nützen nur, wenn man die richtige Adresse wählt (Ja! es gibt da ein paar zur Auswahl)
Kurz gesagt: nach erneutem Ausliefern an das Zollamt Lüdenscheid (ja...sie haben es zum zweiten mall verbockt und Lüdenscheid hat es auch erneut zurück gehen lassen) fand ich eine (für mich) neue Mailadresse und schreib nun deutlich zorniger.

Ob es die Art des Textes war oder ob ich einfach nur einen kompetenten Mitarbeiter erreicht hatte - es ging weiter: ich durfte nun etliche Angaben zu Wert, Absender und Inhalt des Paktes machen (ich fragte mich, ob die schon viele geöffnete, nicht zugestellte Pakete haben und man nun schaut, welches ist für mich?)
Nach 5 Wochen (ich war fertig mit den Nerven und glaubte nicht mehr an die Zustellung) erreichte es dann das Zollamt Wuppertal.
Sicherheitshalber noch ein Kontrollanruf, ob es wirklich vor Ort sei und dann "nur" noch schnell die notwendige "Zolleinfuhrerklärung" ausgefüllt, abgesendet, ausgedruckt, ab ins Auto und zum Zoll.

Ich hatte doch sehr starke Glücksmomente, als ich das Paket in sehr gut verpacktem und offenbar unversehrten Zustand entgegen nahm.

Der freundliche Zollbeamte war auch mit meiner Zolleinfuhrerklärung zufrieden ("da haben wir schon ganz andere Fälle erlebt") und ich fuhr glücklich mit dem guten Stück nach Hause.
Dort direkt an die Kamera und erste Testaufnahmen - alles war o.k.!
Der AF saß punktgenau und die Schärfe bei Offenblende berauschend...
So! Ich könnte noch mehr Details dieser aberwitzigen Paket-Reise schreiben, aber es sollte nur mal zeigen, was man als "Fan" doch schon mal auf sich nimmt. Es war aber wohl (vorerst?) mein letztes Objektiv außerhalb von Europa (es sei denn, der Versender nutzt UPS, FedEx, ect... die verzollen auch direkt)
Fall jetzt jemand Fotos von der Linse sehen möchte: ich habe noch keine gemacht, es ist auch bereits in einem selbstgenähten Lenscoat verschwunden, aber hier kann man alles nachlesen: Pentax FA* 400mm f5.6
Bilder mit dem Objektiv gibt es bald in der Gallerie!

Beispiel: Frau Amsel
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