Wenn nur eine Schraube um 1mm gedreht wurde ist der Output kein RAW mehr sondern eine manipulierte Datei.... Unabhängig wie gut und effektiv das Programm ist

Das ist per Definition korrekt, spielt aber im Rahmen der Bildbearbeitung keine Rolle. Sobald ich in Lightroom, Capture One usw. den ersten Regler verschoben habe, bin ich weg von den "Rohdaten". Hier ist es eben so, dass die ersten Regel-Verschiebungen von einem mehr oder weiniger hilfreichen Programm ausgeführt werden.

Ich habe inzwischen noch ein wenig mit DxO Pure RAW herumgespielt. Das Programm bietet ja drei Entwicklungsmehoden: HQ, Deep und DeepPrime. Die beiden ersten sind beim Entwickeln deutlich schneller als DeepPrime, wobei sich die Ergebnisse mit einigem Probieren mit Lightroom auch erzielen lassen. Dafür muss man das Programm nicht kaufen. Bei den DeepPrime Ergebnissen sehen mir einige Ergebnisse ziemlich überschärft aus.

Ich vermute, dass DxO hier einfach mit viel Marketingaufwand versucht, Kunden von Adobe wegzulocken.
 
... Sobald ich in Lightroom, Capture One usw. den ersten Regler verschoben habe, bin ich weg von den "Rohdaten". ...

Ganz streng genommen ist man nach dem Öffnen nicht mehr bei den Rohdaten. Jedenfalls bei LR, ACR und C1 gibt es Grundeinstellungen, die das Bild ohne eine Regleranpassung interpretieren. Bei mir macht C1 z. B. grundsätzlich mal einen Velvia Anpassung. Aber das ist verlustfrei rückführbar! Daher fände ich es spannender zu wissen, ob DxO PureRAW non-destructive arbeitet. Ich vermute aber, wenn ich ein PureRAW erst mal in LR habe komme ich nicht mehr so einfach auf den Ursprung zurück, ohne erneut das Programm wechseln zu müssen.
 
@jottkah Ich arbeite nicht mit LR - aber die Datei aus PureRAW ist eine DNG-Datei - und damit kannst du in LR so arbeiten, wie gewohnt. Die Originaldatei im entsprechenden Kamera-RAW-Format ist immer noch vorhanden.
 
Ich vermute, dass DxO hier einfach mit viel Marketingaufwand versucht, Kunden von Adobe wegzulocken.

Glaube ich nicht. Du kannst die DNG-Datei nicht in DxO PhotoLab öffnen, sondern in LR oder PS - das heißt Adobe wird unterstützt. Vielleicht auch andere Programme, die DNG entwickeln können, aber das kann ich mangels solcher Programme nicht sagen.
 
... aber die Datei aus PureRAW ist eine DNG-Datei - und damit kannst du in LR so arbeiten, wie gewohnt. ...

Ich sag's mal überspitzt, mit einem jpg kann ich in LR auch arbeiten wie mit einem RAW.
Wenn ich zurück zum Original will muss ich also eine andere Datei wählen und kann die "behandelte" nicht zurücksetzen. Das ist non-destructive durch die Hintertür. Wenn ich ein jpg nach jeden Arbeitsschritt als neue Datei abspeichere bleibe ich auch non-destructive.

Ich habe mich jetzt nicht intensiv mit PureRAW beschäftigt. Aber so wie ich es im Moment verstehe könnte DxOPR auch ein Tiff abspeichern und es würde keinen unterschied machen. Außer dass DxOPL selbst es dann bearbeiten könnte, was mit dem DNG ja wohl nicht geht.
 
Glaube ich nicht. Du kannst die DNG-Datei nicht in DxO PhotoLab öffnen, sondern in LR oder PS - das heißt Adobe wird unterstützt. Vielleicht auch andere Programme, die DNG entwickeln können, aber das kann ich mangels solcher Programme nicht sagen.

Capture One auf jeden Fall auch ... siehe mein 'Test'.
 
Zuletzt bearbeitet:
Ich sag's mal überspitzt, mit einem jpg kann ich in LR auch arbeiten wie mit einem RAW.
Wenn ich zurück zum Original will muss ich also eine andere Datei wählen und kann die "behandelte" nicht zurücksetzen. Das ist non-destructive durch die Hintertür. Wenn ich ein jpg nach jeden Arbeitsschritt als neue Datei abspeichere bleibe ich auch non-destructive.

Das ist insoweit richtig, als DxO PureRAW die 'neue' RAW-Datei erstellt. Alles, was in RAW-Konvertern dann gemacht wird, ist non-destructive - bezogen auf die DxO-RAW-Datei, weil genau sie die Ausgangsbasis im RAW-Konverter war.

Ansonsten müsstest du die Original-Kamera-RAW-Datei als Ausgangsbasis für den RAW-Konverter nehmen ... und eben auf die DxO PureRAW-'Vorstufe' verzichten.
 
Entscheident ist doch letztlich, ob das Tool im Rahmen der Bildbearbeitung nützlich ist oder nicht. Ich finde, wenn Geld und Speicherplatz keine Rolle spielen, kann man es für die eine oder andere Bearbeitung einsetzen. Ansonsten muss man abwägen. Ich werde es mir nicht kaufen.
 
Entscheident ist doch letztlich, ob das Tool im Rahmen der Bildbearbeitung nützlich ist oder nicht. Ich finde, wenn Geld und Speicherplatz keine Rolle spielen, kann man es für die eine oder andere Bearbeitung einsetzen. Ansonsten muss man abwägen. Ich werde es mir nicht kaufen.

So ist es, man muss abwägen - und wie ich schon weiter oben anmerkte: "es ging bislang ohne und wird es auch zukünftig".
 
Hallo, ich habe mich etwas intensiver mit der Software von DXO beschäftigt; Pure Raw ist tatsächlich was ganz neues: es wurden sehr viele Kamera/Objektiv-Kombinationen getestet und ausgewertet; diese Daten fliessen in Pure Raw mit ein, d.h. es wird eine "optimale" Schärfe-Einstellung mit Objektiv-Korrekturen in die Raw Datei reingeschrieben, dazu kommt dann das De-Noising, auch hier wurden sehr, sehr, sehr viele Dateien im Vorfeld ausgewertet und sind in das De-Noising eingeflossen. Die originale Raw Datei wird dahingehend geändert, dass anstatt der Einstellungen der Kamera in der Raw Datei, die "optimierten" Einstellungen verwendet werden. Dazu sollte man wissen, dass auch in der originalen Raw Datei schon eine "Vor-Entrauschung" stattfindet, und genau hier setzt Pure Raw an. Jegliche Entrauschung später bei der Raw Bearbeitung z.b. in Lightroom und Schärfung ist nicht mehr notwendig. Bei mir ist beim importieren einer Pure Raw in Lightroom die "Grund-Schärfung" auch dann autom. ausgeschaltet. Im Prinzip ist das also schon eine sehr durchdachte Sache mit Pure Raw. Und die höchste De-Noising-Stufe arbeitet mit künstlicher Intelligenz; da ist Rechenpower schon von Vorteil. Bei mir läuft Pure Raw recht züglich auf einem Mac Mini M1.
Photo Lap 4 ist dagegen eine Alternative zu Lightroom oder Capture One und hat hier und da Vor-, aber auch Nachteile; und Pure Raw ist in Photo Lap 4 auch enthalten. Aus den normalen Workflow kann ich mir ein Foto einfach mit den Pure Raw Funktionen auf die Platte speichern lassen oder in einer anderen Anwendung dann bearbeiten. Bei mir ist die Kombination von Pure Raw Datei und die Nachentwicklung in Lightroom einfach überlegen, im Vergleich zur Raw Nachbearbeitung nur in Lightroom; Photo Lap 4 ist zwar teurer, aber der Mehrwert eines kompletten und umfangreichen Bild-Bearbeitungs-Programms ist auch ungleich höher. Um das prime De-Noising in Photo Lap 4 zu sehen, muss aber die Datei erst gerendert/erzeugt werden; der Grund sind einfach die enormen Berechnungen, die in Echtzeit nur im ganz kleinen Vorschau-Fenster zu sehen ist. Aber man benötigt diese Funktion natürlich nicht bei jeden Foto.
 
Nicht nur die teure Software von Adobe und Phase One unterstützt den M1 Chip von Apple, auch Serif hat sein letztes Update der Affinity Serie angepasst und unterstützt jetzt auch in der Apple-Version den M1. Allerdings hat mit dem Update 1.9 die Windows Versionen von Affinity Photo und Designer enorm an Geschwindigkeit zugelegt, dieses sogar nur mit einer i7 CPU.
Auch kenne zwar nur DXO Optics Pro, mich hat bei dieser Software immer die Verzögerung bei der Bearbeitung gestört. Ich habe die Software zwar noch auf dem Rechner, nutze sie aber kaum noch. Für mich war die Alternative zu Anfang mit Affinity Photo, in Capture One die Raw Datei bearbeiten und diese fertige danach in Affinity Photo zu exportieren, um eventuell noch nachträgliche Feinheiten einfügen. Zu Anfang war das Raw Modul in Affinity Photo noch nicht perfekt.
Gruß Dieter
 
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Bei mir macht C1 z. B. grundsätzlich mal einen Velvia Anpassung. Aber das ist verlustfrei rückführbar! Daher fände ich es spannender zu wissen, ob DxO PureRAW non-destructive arbeitet.
Hast Du da etwas bei den Import Settings verstellt? Von Hause aus öffnet C1 die Fuji RAF Daten mit der Filmsimulation , die bei der Aufnahme eingestellt war.
 
Bei der zitierten Stelle ging es ja nur darum, das es so etwas wie ein unbearbeitetes RAW nicht gibt. Das Zitat bezieht sich auf die Aussage von Helmut Hess, der auf FranckM reagiert hat. Also ein Zusammenhang über drei Ecken.
Ich habe tatsächlich Velvia als Profil in der Kamera eingestellt. Was ja nur bestätigt, dass es ein unbearbeitetes RAW nicht gibt. Dabei ist es ziemlich egal welche Filmsimulation in der Kamera eingestellt ist. Hauptsache ist dabei, dass dies verlustfrei rückführbar ist, wenn mir Velvia nicht gefällt. Und wenn ich mit Lr arbeiten würde ist es ziemlich egal was an der Kamera eingestellt ist. Adobe macht da sowieso was eigenes draus. Das unbearbeitete RAW sieht also völlig unbearbeitet gerne mal völlig unterschiedlich aus. Soll heißen, ich wundere mich gerne mal über die Aussage, dass ein RAW unbearbeitet wäre. Mehr nicht.
(Ich arbeite übrigens mit Sessions ohne Import. Ich weiß spontan nicht mal ob man da C1 so einstellen könnte, dass automatisch eine andere Filmsimulation verwendet wird als an der Kamera eingestellt. Aber ausschließen würde ich das nicht.)
 

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