Nachdem die neue Ricoh GR III jetzt schon über eine Woche bei mir wohnt, gebe ich mal einen ersten kurzen Zwischenbericht ab.
Die GR III hat ein schweres Erbe bei mir anzutreten, für sie musste meine Fuji X100F den Besitzer wechseln. Und das fiel mir nicht leicht… Und da bin ich auch gleich beim ersten, für mich unschlagbaren Vorzug der Ricoh: Sie passt in die Hosentasche, Jackentasche, Gürteltasche – sie ist wirklich richtig schön kompakt. Sogar noch etwas kleiner als ihre Vorgänger, GR und GR II. Während die Fuji für mich eine Umhänge-Kamera war, kann ich die Ricoh bequem in der Hand umhertragen. Für unauffällige Streetfotografie ein großer Vorteil.
Weiterer Vorteil gegenüber der Fuji ist der integrierte Bildstabilisator, der seinen Job fast geräuschlos perfekt erledigt. Belichtungen mit einer halben Sekunde sind freihand möglich.
Die Bildqualität des 24MP APS-C Sensors ist nach meinem Empfinden genauso gut wie die der Fuji. Etwas schärfer wirken die Ricoh Fotos auf mich. Einzig der Dynamikumfang war bei der Fuji etwas größer. Zur Lowlight Performance kann ich noch nichts sagen, soweit bin ich noch nicht. Auch die eingebauten Farblooks/Bildstile teste ich später vielleicht, ich nutze sie in der Praxis nicht.
Ein weiterer Vorteil ist der bei Streetfotografen beliebte GR-typische Snap-Modus. Der ist gegenüber den Vorgängern noch komfortabler einzustellen. Ich habe mir auf einen Programmspeicherplatz den Snap-Fokus auf 2m eingestellt, Blende 8, ISO Automatik bis 6.400 – da habe ich den Bereich von ca. 1,5m bis fast unendlich scharf und brauche nur noch auslösen. Den Rest erledigt die GR III perfekt. Damit decke ich bei Streetfotos fast alles ab.
Mal kurz zu den Punkten, die mir nicht gefallen: Der Akku ist eine Zumutung. Manche Nutzer berichten von 200 Fotos pro Ladung, bei mir reichen die Akkus (2x original Ricoh) bis knapp über 100 Auslösungen. Und dabei habe ich schon alle möglichen Energie-Einspar-Maßnahmen ergriffen. Erinnert mich sehr an die Sigma DP´s – super Bildqualität, aber Stromfresser ohne Gnade… Apropos, die Akkus der Sigma DP, die auch in den älteren Ricoh GR I + II gepasst hatten, kann man in der GR III nicht gebrauchen. Habe mir noch zwei Ersatzakkus bestellt.
Das zweite Ärgernis ist der abnehmbare Objektivring. Dreht man ihn ab, kann man Filter, Geli oder Weitwinkeladapter anschrauben. Dieser Ring ist so locker angebracht, dass er regelmäßig abzufallen droht.
Noch etwas gefällt mir persönlich nicht, ist aber für andere vielleicht ein Vorteil: der Touch-Screen. Ich nutze ihn nur für die Menüs, für den Fokus habe ich ihn abgeschaltet. So habe ich den Fokuspunkt immer da, wo ich ihn suche – in der Mitte. Bei aktiviertem Touch-Fokus ist der Fokuspunkt ständig irgendwo anders, weil ich die Kamera in der Hand trage und dabei häufig den Bildschirm berühre.
Vorläufiges Fazit bis hier: Erwartungen erfüllt, Schwächen sind verkraftbar – Bildqualität top.
ein paar Beispielbilder hängen unten dran...