Bildüberarbeitung

Mitch

Well-known member
Ich habe mal mein Bild


" Sonnenaufgang über dem Steinhudermeer ohne alles"


überarbeitet.....

Ich habe, nun mal die Boje entfernt.

Weil ich gerade dabei war, dachte ich mir, ich entferne den Himmel auch mal, da die ein oder andere Wolke stören könnte.

Auch das Ufer habe ich entfernt, da ich nicht weiß, ob das nicht auch irgendwie jemanden stören könnte.

Die Sonne ist vielleicht auch nicht soooo ideal, das es gefallen könnte, und irgendwer sich daran stört, daher auch vorsichtshalber entfernt.

Dann das Wasser mit den leichten Wellen.... nun, glatt könnte es vielleicht sein, oder vielleicht auch nicht, wer weiß, und ich schon mal gar nicht, also besser auch weg machen.

Hier nun das Resultat...

ja, ich muss sagen.... kann man sicher so machen, muss man aber nicht....

Weder in der schwarzen, weißen oder transparenten Variante mochte MIR das Bild gefallen, aber nun gut, es ist halt auch nichts mehr da was irgendwie irgendeinen stören könnte... ok zumindest in der transparenten Variante, denn bei Schwarz oder Weiss, sehe ich auch die Gefahr, dass die Farbe nicht zusagen könnte.


Titel des Bildes... "NIX"

Ich bin auf EURE Meinung gespannt.


Und nun mal im ernst.....
Ja, man kann bei JEDEM Bild etwas verbessern oder verschlimmbessern, egal von wem oder mit was es gemacht wurde. Aber ist es dann noch ein Foto, spiegelt es das wieder, was derjenige gesehen und festgehalten hat???

Schade finde ich, das heute nicht mehr die Aufnahme als solches zählt, sondern das was Photoshop und Co. so alles möglich macht.

Ich für meinen Teil, werde weiter unperfekte Fotos machen und mich daran erfreuen.

Ich will niemanden angreifen, nichts liegt mir fernen, und mein Bild soll nur als Beispiel für viele andere Bilder stehen, ich möchte einfach mal zum nachdenken anregen und gerne EURE Meinung dazu lesen.
 

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Dein überarbeitetes Bild stört sicherlich niemanden mehr, dafür ist es jetzt wenigstens ausdruckslos. Vielleicht kommt noch der ein oder andere Schnittvorschlag. Aber im Ernst: Ich stimme Dir voll und ganz zu.
 
Hallo Mitch
Was erwartest du Dir vom Betrachter Deiner Bilder?
Erwarten? Warum sollte ich etwas erwarten.... viel m3hr muss die Frage lauten.... was erwartet der Betrachter von Fotos.... ( und nochmals... nicht nur meine ) scheinbar wird ein total bearbeitetes Bild erwartet... hier stört die Boje, dort der Draht und wo anders ist ein Ast der nicht gut aussieht.... aber genau diese Dinge ware ja nun einmal da... liessen sich bei der Aufnahme nicht ausblenden.... also greift man zu Software und bastelt daran rum und verfälscht das Bild... einfach weil es stört... warum nicht einfach mal hin nehmen, das es so ist wie es ist.... das der Draht da auch einen Sinn hat oder vieleicht hatte... oder die Boje, die einfach den Naturschutzbereich markiert und sagt... Halt hier nicht weiter.

Es ist meiner Meinung nach heute eine Unsitte geworden, immer irgend einen störenden Bildfehler zu kritisieren, anstatt konstruktive Kritik zu üben. Denn nicht immer ist es möglich die Gegebenheiten zu ändern.... bei einem Makro, kann ich sicher einen Halm entfernen, bevor ich die Aufnahme mache.... eine Hochspannungsleitung zu entfernen, gestalltet sich da sicherlich deutlich schwieriger und ist eher nicht ratsam. Also lässt man selbige, auch wenn sie stört.... denn sie ist nun einmal da... akzeptanz ist aber generel ein Problem in der heutigen Gesellschaft. Aber das würde jetzt in die politische Richtung gehen.
 
Hallo Mitch,
dir geht es offenbar um das Thema: Wieviel Bildbearbeitung darf oder soll sein!!!
Ich würde sagen, dass das jeder so handhaben soll wie er meint.
Bildbearbeitung, oder wie du vermutlich meinst, Bildmanipulation, hat es schon immer gegeben. In der Dunkelkammer haben wir schon retuschiert und bei der Entwicklung manipuliert. Jetzt sind nur die Möglichkeiten vielfältiger. Man kann die Zeit und Entwicklung nicht zurück drehen.
Jeder Fotograf hat unterschiedliche Ansprüche an sein Bild. Und dank der digitalen Möglichkeiten sind sie oft machbar, je nachdem wieviel Zeit und Wissen er hineinstecken möchte. Alleine schon ein anderer Schnitt kann ein Bild verbessern. Wenn man allerdings hier noch etwas wegschneiden sollte und dort auch noch und am Ende bleibt nicht mehr viel übrig, dann war vermutlich das Bild nichts Rechtes.
Es werden hier auch keine Schnitt- oder Bearbeitungsvorschläge gemacht um das Bild des Anderen herabzusetzen, sondern das genaue Gegenteil, um das Bild zu optimieren. Ob und inwieweit jemand das umsetzt bleibt in seinem Ermessen.
 
anstatt konstruktive Kritik zu üben.
Ich halte es für konstruktive Kritik, auf Dinge im Bild aufmerksam zu machen, die in den Augen des Betrachters den guten Bildeindruck stören. Bildausschnitt, Bildaufbau, Belichtung, Farben und eben auch Elemente, die nicht zur Bildwirkung beitragen, sondern ablenken. Ob die Kritik dann umgesetzt wird, ist Sache der Fotografin oder des Fotografen.

Wer nicht möchte, dass solche Kritik zu einem Bild geäußert wird, sollte einfach dazu schreiben, dass das Bild genauso und nicht anders gewollt ist, dann wird das so akzeptiert.

also greift man zu Software und bastelt daran rum und verfälscht das Bild... e

Das ist für mich daneben. Schon wenn du die Belichtung oder die Farbigkeit oder den Kontrast veränderst, "verfälschst" du das Bild und wenn du von 50 mm auf 48 mm zoomst oder 3° nach links schwenkst, auch ...
 
Ein leider verstorbenes Clubmitglied von uns hat Diskussionen beendet wenn er dann sagte"das hab ich so gewollt"
Man kann trefflich darüber streiten ob und wieviel Bearbeitung ein Bild braucht oder auch nicht.....diese Diskussion wird NIE aufhören.
Bei den Diawettbewerben früher war das Dia fertig und hat gepaßt oder auch nicht ?
Ich sag mal "Zeitgeist" dazu und würde gerne mehr Bildbearbeitung beherrschen. Ich veschiebe es auf den nächsten Winter ( habe ich die letzten 10 Jahre auch so gemacht*g)
 
Es ist meiner Meinung nach heute eine Unsitte geworden, immer irgend einen störenden Bildfehler zu kritisieren, anstatt konstruktive Kritik zu üben. Denn nicht immer ist es möglich die Gegebenheiten zu ändern....
In meinen Augen hast Du Recht - aber eben auch gleichzeitig auch Unrecht.
Hängt vielleicht vom Bild/Motiv ab.

Für mich gilt immer noch der Satz: "Für sein Bild ist der Fotograf verantwortlich (und nicht die Umstände)".

Der Betrachter kann nichts dafür wenn das Bild nicht optimal ist. Der Fotograf hätte es vielleicht später aufnehmen können, aus einer anderen Position oder mit einer anderen Brennweite (die störendes eleminiert) versuchen können.

Ist das Bild z.B. beim Einsatz eines Weitwinkels zu langweilig geworden, weil der dominierende Vordergrund zu nichtssagend ist, hat auch hier der Fotograf etwas falsch gemacht und nicht der Bertrachter.
Wird ein Tier z.B. deutlich über Augenhöhe fotografiert, ist ebenfalls der Fotograf verantwortlich - und nicht der Betrachter.
Was kann der dafür, wenn sich der Fotograf nicht bücken oder hinknien kann (konnte/ wollte).

Jedoch habe ich manchmal aber auch schon den Eindruck, dass mit eigenen Bilder unkritischer/toleranter umgegangen wird als wie mit Bilder von Fremden.

Allerdings sollte die Bildkritik nicht auf das Erscheinungsbild des Motivs abzielen.
Wenn also z.B. eine (echte) jahrhunderte alte Wehrmauer als Hauptmotiv fotografiert wurde, sollte nicht die persönliche Meinung über Art und Weise der jeweilig durchgeführten Denkmalpflege in den Mittelpunkt der Bildkritik rücken.

Ich diskutiere auch nicht darüber, ob der abgebildete Gegenstand (Auto, Vase etc.) besser eine mir genehmere Farbe hätte haben sollen.
Das dürfte in meinen Augen nur bei einer selbst erstellten Komposition eine Rolle spielen.

Kritisch wird es bei dem von Dir angesprochenen Makro-Beispiel: Etwas Loses beiseite zu schieben wäre für mich völlig ok - aber vorher "gärtnerisch" tätig zu werden, das wäre für mich ein zu starker Eingriff in die Natur. Dann lasse ich es aber auch lieber mit dem Bild.

Letztlich besteht das Problem in den möglicherweise unterschiedlichen Sichtweisen und Empfindungen bei einem Bild, die wohl nie ganz ausgeräumt werden können.
Deshalb kann sachliche, konstruktive Kritik gut sein.
 
Zuletzt bearbeitet von einem Moderator:
Ich frage mich immer, was macht ein Maler oder Grafiker? Stellt er nicht z.B. die Landschaft so dar wie er sie sieht? Kritisiert ihn jemand, wenn er einen störenden Ast oder eine ihn störende Boje nicht mit malt? Jeder akzeptiert, daß er seine Sicht auf die Landschaft darstellt und jeder akzeptiert wenn er die Landschaft verfremdet. Warum darf ein Fotograf nicht auch seine Sicht auf die Landschaft zeigen und ihn störende Details weglassen und z.B.einen Himmel verstärken oder verfremden?
Ich freue mich immer über die Vorschläge anderer mein Bild zu verbessern. Zeigt es doch das man sich mit meinem Bild beschäftigt hat.
Ich freue mich immer, wenn Robert mir vorschlägt zu schneiden (meistens hat er ja recht) - aber man braucht es ja nicht zu tun.
Viele Grüße
Stefan
 
Hier sind ja nun schon ziemlich viele Ansichten zu dem Thema geschrieben worden.. Mitch hat"Akzeptanz" eingefordert. Das kann ich voll unterschreiben. Aber eben in alle Richtungen. Denn gerade die Vielfalt macht es für mich hier aus.
Und wenn ich ein Bild hochlade, bearbeitet, verfälscht, krumm oder verzerrt...so ist mir jede Anmerkung lieber als keine. Wenn sich niemand traut, etwas zu meinem Bild zu schreiben, habe ich nichts davon. Was ich davon annehme, ist dann ja meine Entscheidung .
 
Jedoch habe ich manchmal aber auch schon den Eindruck, dass mit eigenen Bilder unkritischer/toleranter umgegangen wird als wie mit Bilder von Fremden.
Das ist eigentlich ganz natürlich. Jeder ist mit dem Bild zufrieden, das er hier zeigt, sonst würde man es ja nicht zeigen.

Zum Beispiel meine Wenigkeit mit dem Bild vom Gardasee und den Pfählen.

hk_gardasee_torbole_4.jpg

Erst durch sehr dezente Kritik :cool: einiger Herrschaften hier wurde mir klar, dass das mit den Pfählen nicht optimal ist. Also habe ich sie, wohlwissend dass sie in echt anders sind, gekürzt. Und mir und einigen anderen gefällt das Bild jetzt besser.

Und wenn ich das Bild gleich so eingestellt hätte (wäre ich noch gelenkiger würde ich mich in den Hintern beißen, weil ich es nicht gemacht habe und erst geschimpft werden musste) wäre niemandem aufgefallen, dass etwas verändert wurde ...

Man ist bei eigenen Bildern einfach etwas betriebsblind.
 
Zuletzt bearbeitet:
Mitch, ich kann Dich sehr gut verstehen. Wie oft habe ich schon Fotos hier im Forum oder anderswo gezeigt und war erstaunt bis beleidigt wegen der Kommentare, - wo doch das Bild so toll war! Mehr und mehr komme ich zu der Einsicht, dass es verschiedene Arten von Fotografie gibt (mit fließenden Übergängen): Dokumentation oder Kunst. In beiden Fällen bin ich bemüht, das Motiv so abzulichten, dass der Betrachter sofort sieht, was ich sehe und zeigen will: die unglaubliche Lichtstimmung, das nette Lächeln, die gewagte Architektur, den Müll am Strand. Beim Fotografieren versuche ich, durch die Wahl des Standpunkts oder des Zeitpunkts störende Faktoren auszuschalten oder andere Faktoren zu verstärken, ebenso bei der nachträglichen Bearbeitung. Mein Ziel: eine klare Bildsprache. Dass es da noch viel zu lernen gibt erfahre ich durch die Betrachtung von Fotos, die mich beeindrucken - und durch die Kommentare z.B. hier im Forum. X sagt, mach das weg und Y sagt, ich würde so und so schneiden, und ich überlege, warum, und bekomme einen anderen Blick auf das Foto, einen anderen Blick auf Fotos überhaupt; lerne, die Motive anders wahrzunehmen, lerne, ganz andere Motive wahrzunehmen - ein ständiger Prozess. Geht es mir darum, Anderen zu zeigen, wo ich gestern Nachmittag war, oder darum, ein Fotograf zu werden, bei dessen Fotos die Menschen verweilen, genauer hinschauen, gar staunen - egal, ob das dort genau so ausgesehen hat oder nicht? Für mich ist dieses Forum ein Geschenk - auch wenn ich manchmal denke: mein Foto gefällt mir besser so wie es ist.?
 
Durch den PC haben wir ja heute Unmengen an Möglichkeiten der nachträglichen Bildbearbeitung.
Ich nutze diese legitimen Möglichkeiten auch bei meinen Bilder die ich ins Netz stelle. Auch äußere ich eine, meiner Meinung nach, konstruktive Kritik.

Was waren das doch für schöne Zeiten als wir noch Dias zum Wettbewerb einreichen mußten. Da gab es keine solche Anmerkungen wie: Schneiden, spiegeln, Farbe ändern oder wegstempeln. Das Bild war entweder OK oder nicht.
Lang ist es her.
 

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