... Durchschlupf
TINI9997

... Durchschlupf

Gegen meine Bedenken, Bilder von abfotografierten Museumsstücken als 'meine' Kunst zu veröffentlichen, stelle ich doch mal eins ein und erfahre vielleicht von euch, wie ihr diese Art von Fotografie beurteilt und ob sie eine 'Daseinsberechtigung' hat :-) - Marcel Duchamps, MMK, Frankfurt
Ich finde es gut, die Frage ist aber ob man es darf?
Das Foto und das Kunstwerk gefallen mir jedenfalls sehr gut!!!
 
Hallo Tini, das bloße Abfotografieren von Exponaten halte ich nicht für beonders kreativ. Meine Kunstinstallation "Die Obermieter" ist bei mir die große Ausnahme, weil ich es irgendwie für sich gesehen toll fand. Sonst tummele ich mich zwar viel in Museen, baue aber beim Fotografieren eventuelle Exponate so ins Bild ein, dass es meine Gestaltung ist, die das Bild dann letztendlich ausmacht, als Beispiel mein Bild "Bilder einer Ausstellung". Ich finde, so kann man ganz gut damit umgehen. Du hast es ja mit diesem Bild mMn richtig gemacht.
 
Fotos sind auch Dokumentationen und als solche sehe ich auch die Veröffentlichung von abfotografierten Museumsstücken an, weil ich andere, die nicht die Möglichkeit haben, die Museumsstücke selbst vor Ort zu betrachten, so an der Kunst des Künstlers teilhaben lasse. Insofern ist es keine Veröffentlichung "meiner Kunst" sondern eher ein Weiterverbreiten der Kunst anderer.
Zu Tonis Frage, ob man das darf, ist zu sagen, dass es - wie so oft - darauf ankommt. Fotografiere und veröffentliche ich Kunst, die im öffentlichen Raum auf- und ausgestellt ist, bestehen wohl keine Bedenken. Ist im Museum das Fotografieren von vornherein untersagt, so kann ich dort legal keine Fotos machen, mache ich dort gleichwohl sozusagen illegal welche, könnte ich natürlich Probleme mit der Veröffentlichung bekommen. Ist im Museum das Fotografieren ausdrücklich erlaubt, bestehen gegen eine - nicht kommerzielle - Veröffentlichung aus meiner Sicht keine Bedenken.
 
Fotos sind auch Dokumentationen und als solche sehe ich auch die Veröffentlichung von abfotografierten Museumsstücken an, weil ich andere, die nicht die Möglichkeit haben, die Museumsstücke selbst vor Ort zu betrachten, so an der Kunst des Künstlers teilhaben lasse. Insofern ist es keine Veröffentlichung "meiner Kunst" sondern eher ein Weiterverbreiten der Kunst anderer.
Zu Tonis Frage, ob man das darf, ist zu sagen, dass es - wie so oft - darauf ankommt. Fotografiere und veröffentliche ich Kunst, die im öffentlichen Raum auf- und ausgestellt ist, bestehen wohl keine Bedenken. Ist im Museum das Fotografieren von vornherein untersagt, so kann ich dort legal keine Fotos machen, mache ich dort gleichwohl sozusagen illegal welche, könnte ich natürlich Probleme mit der Veröffentlichung bekommen. Ist im Museum das Fotografieren ausdrücklich erlaubt, bestehen gegen eine - nicht kommerzielle - Veröffentlichung aus meiner Sicht keine Bedenken.
Gut erklärt, danke!
So kann ich mir die Lage auch vorstellen, man muss Fragen im Museum und besser noch den Künstler, weil der letztendlich entscheidet. Ich fotografiere lieber Bäume und ähnliches und brauche mir keine Sorgen machen.
 
Könnte es sein, dass hier das Thema leicht verfehlt wurde. Ich meine, TINI ging es um etwas anderes.
Njein, Burghard. Im Prinzip hast du meine grundsätzliche Einstellung gleich zu Beginn schon formuliert. Individuelle kreative oder interpretatorische Momente bei einer Exponatepräsentation sind ein must. Dennoch steckt mir im Hinterkopf, dass ich ein Kunstgebilde fremder Mühen in gewisser Weise für meine eigenen Zwecke vorteilhaft 'missbrauche.' Andererseits würde dann diese Denkweise auch das Fotografieren von Architektur jedweder Art nahezu ausschließen. Die Grenzen sind fließend und schwammig in diesem fotografischen Gesamtkomplex. Ich fotografiere schon seit Jahren Menschen und Exponate in Museen und jedesmal kommen mir gewisse Skrupel bei - bisher extrem wenigen - Veröffentlichungen. Auch die juristische Komponente der 'Abkupferung' spielt, aber eher untergeordnet, eine Rolle. Ich habe fast ausschließlich zu der Fotografiererlaubnis stets den formelhaften Spruch mit verstecktem warnenden Zeigefinger mit auf den Weg bekommen: 'Aber NUR zum privaten Gebrauch:' Und wie ist der juristisch definiert :unsure: ? Danke für deine Überlegung, sie ermutigt mich dann doch, etwas 'mutiger' in Bezug auf Museumsmomente zu sein.
 
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Tini,
Zum Bild... ist denn der Durchgang mit der Treppe Teil der Installation oder Teil der Architektur des Museums ❓
Bei Letzterem ist das Bild für mich eine gelungene Fortsetzung der 2 Objekte...👍

Eine Abbildung von Kunst in einem eigenen Foto ist für mich eine klare eigene Sicht der Dinge. Du erschafftst da etwas Neues.
Ganz klar eine Interpretation....
Privatgebrauch bedeutet eben, diese Dinge nicht einer kommerziellen Nutzung zuzuführen.

Wenn nun inzwischen alles zu einer "kulturellen Aneignung" wird, müssen wir konsequenterweise auch arabische Ziffern, die wir alle benutzen, aus unserem Gebrauch entfernen.
 
Eine interessante Diskussion:
Für mich ist die Voraussetzung, dass ich frage, ob fotografieren erlaubt ist.
Dann versuche ich, eine persönliche Note zu entwickeln: entweder durch besondere Blickwinkel oder dem Zufügen von Elementen oder Menschen, wodurch sich die Aussage evtl verändert.
Für eigene Zwecke wird eh alles miss-/gebraucht. Denn alles, was wir fotografieren war ja schon irgendwie da...
 
Tini,
Zum Bild... ist denn der Durchgang mit der Treppe Teil der Installation oder Teil der Architektur des Museums ❓
Bei Letzterem ist das Bild für mich eine gelungene Fortsetzung der 2 Objekte...👍
Das Museum per se ist schon ein kleines Kunstwerk und jeder Blick um die nächste Wand oder Ecke ermöglicht interessante Perspektiven. In diesem Fall fiel mir der schmale Durchblick vom Dunklen ins Helle auf. Daher ist das Kunstwerk links, die Installation, nur ein Teil der Gesamtkomposition.
 
Zuletzt bearbeitet:
Aber NUR zum privaten Gebrauch:' Und wie ist der juristisch definiert :unsure: ?
Ich kenne zwar den Gesetzestext nicht, aber so lange Du es nicht gewerblich nutzt und damit etwas verdienst, würde ich es als persönlichen Gebrauch definieren. Und man kann ja den Künstler, die Ausstellung usw. benennen.

Diffiziler ist es, wenn man Menschen fotografiert und deren Gesicht zu sehen ist bzw. sie erkennbar sind. Da sollte man die Erlaubnis haben. Das kann wirklich zu einem Problem werden.
 
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Eine interessante Diskussion:
Für mich ist die Voraussetzung, dass ich frage, ob fotografieren erlaubt ist.
Dann versuche ich, eine persönliche Note zu entwickeln: entweder durch besondere Blickwinkel oder dem Zufügen von Elementen oder Menschen, wodurch sich die Aussage evtl verändert.
Für eigene Zwecke wird eh alles miss-/gebraucht. Denn alles, was wir fotografieren war ja schon irgendwie da...
Gabys verständliche Kommentierung sagt alles und entspricht vollständig meiner Meinung.
 
Dein Bild als solches gefällt mir vom Aufbau her sehr!
Ich hätte die Ecke, die in den Treppenaufgang hineinragt vielleicht entfernt.
Es regt an zum Nachdenken. Ob mir der Titel schlüssig erscheint...ich weiß nicht.
Einen sinnvolleren Vorschlag traue ich mir nach 2 Minuten Nachdenken aber nicht zu.
 

Medieninformationen

Kategorie
Architektur
Hinzugefügt von
TINI9997
Datum
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692
Anzahl Kommentare
14
Bewertung
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Bild-Metadaten

Gerät
Panasonic DMC-G70
Blende
ƒ/3.5
Brennweite
14,0 mm
Belichtungszeit
1/125 Sekunde(n)
ISO
3200
Blitz
Aus, kein Blitz
Dateiname
P1530653.jpg
Dateigröße
126 KB
Aufnahmedatum
Mi, 10 August 2022 12:55 PM
Abmessungen
1087px x 1280px

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