Schwarz- und Weißpunkt

evalgg

Well-known member
Eine Frage an Lightroomnutzer: Bei Lightroom (bei mir Version 5) gibt es einen Schieber "Schwarz" und einen "Weiß". Bei einer Tiefenwarnung setze ich den Schwarzregler hoch (max. 25). Jetzt kann ich aber auch bei der Gradationskurve den tiefsten Punkt hochschieben (meist 0,4%), bei Lichterwarnung den höchsten Punkt herunter schieben (99,6%). Jetzt meine Frage. Welche Auswirkung hat die jeweilige Methode auf das Bild und welche ist bevorzugt zu benutzen oder möglichst die Finger davon zu lassen? Die Wirkung ist ja im Endeffekt die Gleiche.
Ich weiß, dass man mit "Lichter" und "Tiefen" aufhellen und abdunkeln kann, aber mich interessieren speziell die Wirkung der beiden Methoden.
Liebe Grüße Eva
 
Hallo Eva,
ich nutze zwar Lightroom nicht mehr, habe es aber immer noch installiert. Eigentlich ganz einfach, mit der Gradationskurve veränderst du das komplette Bild, während beim Weiß- und Schwarzregler nur alles was dunkel oder hell im Bild ist, berücksichtigt wird, so sollte es jedenfalls sein. Statt der Gradationskurve kannst du auch die Regler Lichter und Tiefen anwenden, die Gradationskurve bietet allerdings eine feinere Einstellung der gesamten Helligkeitswerte.
Ich benutze für die Raw Entwicklung besser Capture One von Phase One. Hier lassen sich die gesamten Farben im Bild per Pipette einzeln auswählen und auch einzeln bearbeiten, für mich ein großer Vorteil und auch die bessere Alternative zu Lightroom. Um eventuell an dem Bild weiter zu arbeiten exportiere ich es dann gleich zu Affinity Photo.
Gruß Dieter
 
Hallo Dieter,
herzlichen Dank für die Erklärung. Wenn ich bei der Gradationskurve den untersten Schwarzpunkt um 0,4% anhebe, beschneide ich da meinen Farbraum um 0,4%?
Capture One mag sehr gut sein und sogar besser, aber ich bin froh, dass ich mit Lightroom zumindest in de rRaw-Entwicklung einigermaßen zurecht komme. Mit dem Rest, wie die Kataloge, bin ich eh schon überfordert.
Liebe Grüße Eva
 
Hallo Eva,

wenn du den Schwarzregler nach oben ziehst, damit verringerst du den Schwarzanteil, dein Bild wird heller. Die Gradationskurve regelt nur die Helligkeit, das Gleiche gilt auch für die einzelnen Farbkanäle, die du in dieser Kurve auch auswählen kannst.

RGB ist nur ein Farbraum, in dem die Farben dem Motiv zugeordnet sind, also eine Mischung bestehend aus den drei Farben Rot, Grün, Blau, (Additive Farbmischung). Diese Farben lassen sich ineinander verschieben z. B. durch Tönung, Temperatur, Farbton etc.

Da das Histogramm die gesamten Helligkeitsstufen des Bildes anzeigt, lässt sich in der Gradationskurve auch eine Beschneidung vornehmen. Das heiß, wenn Lücken entweder links oder rechts im Histogramm vorhanden sind, lassen sich dieses mit der Gradationskurve beheben. Lücken zeigen an, dass dort keine Bildinformationen vorhanden sind, links in den dunklen Bereichen und rechts entgegengesetzt in den hellen Bereichen.

Allerdings, nicht ganz so problematisch, die Einstellungen in der Gradationskurve verändert auch ein bisschen die Farben. Im Capture One wurde eine sogenannte Luma Gradationskurve installiert, hiermit werden Farbverschiebungen ausgeklammert, dass nur mal so.
Gruß Dieter
 
Hallo Dieter,
danke für Deine Geduld und Deine ausführliche Erklärung. Anhand dieser habe ich heute mal ausgerechnet, dass sich bei 255 Farbinformationen, 0,4% gerade mal auf 1,2 Informationen auswirken. Also dürfte eine Korrektur um 0,4% sich nicht gravierend auf das Bild auswirken. Mir wäre es auch lieber, wenn man nur die Helligkeit verändern könnte, aber dass sich die Farben geringfügig verändern muß ich in Kauf nehmen.
Liebe Grüße Eva
 

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